Gastbeitrag von Maik Krauß
Moin Moin, ich bin der Maik und komme aus dem grünen Herzen Deutschlands. Ich reise seit nun mehr 15 Jahren um die Welt und werde einfach nicht müde, neue Erfahrungen zu sammeln, fremde Länder zu entdecken und natürlich wilde Wellen zu reiten.
Mit dem Brett unterm Arm und den Rucksack auf dem Rücken bin ich immer auf der Suche nach aufregenden Abenteuern. Auf meinem ersten Kalifornien Trip vor ungefähr 6 Jahren bin ich nicht nur Ocean Beach, Rincon, Trestles und die dampfende Spur von Santa abgecruised, sondern ich habe zu allem Überfluss auch noch einen ziemlich abgefahrenen Typen namens Fritz Schneider kennengelernt. Lang lang ist`s her…
In der Zwischenzeit sind wir sehr gute Freunde geworden und außerdem bin ich jetzt auch offiziell sein Assistent und kümmere mich um die Veröffentlichung seiner Kunst! Ziemlich spannendes Projekt kann ich euch sagen. Aber eines nach dem anderen! Beginnen wir erst mal mit dem Autor!
Inhaltsverzeichnis
Who the fuck is Fritz?
Er liegt vor mir der Debütroman von Fritz Schneider und ich muss euch sagen, dass ich ein bisschen stolz bin.
Wenn ihr wüsstet, wie lange ich auf den Typen einreden musste, wie viel Whiskey geflossen ist und wie viele seiner Cohibas verqualmt sind, bis ich endlich die Genehmigung hatte, seinen Kram veröffentlichen zu dürfen.
Fritz ist schon 66 und, wenn ihr mich fragt, ein Allroundgenie aber eben auch ein ziemlicher Sturkopf. Sein Leben lang hat er nur gemacht, was ihm in den Sinn kam. Kohle war ihm immer egal und deswegen war er meistens auch „broke as fuck…“, wie er immer so schön sagt.
Aber weder der schmale Geldbeutel noch die bärtigen Jungs mit den dicken Knarren im Holster und dem Sheriffstern auf der Brust konnten ihn je davon abhalten, zu tun, was er für richtig hält. Vielleicht ist er mir auch deshalb so sympathisch.
Diesem angenehmen Eigenbrötler mit dem herzerwärmenden Lächeln siehst du einfach sofort an, dass er etwas Besonderes ist.
Fritz hat drei große Leidenschaften. Die Ersten beiden verbindet uns. Es ist die Freude an der Bewegung in freier Natur und das Reisen. Ganz vorne auf seiner Liste steht natürlich das Surfen.
Fritz ist älter geworden und deshalb kommen die Bretter mit dem Thruster Setup nur noch selten zum Einsatz. Meist holt er das 10 Fuß Longboard aus den 70ern von der Ladefläche seines GM Pick Ups, bevor er den dicken Gummianzug überstülpt, um hinauszupaddeln an einem einsamen Strand in Norcal und sich seine tägliche Ladung an Nose Rides unter die Zehen zu krallen.
Alles begann damit, dass er Anfang der 70er den Arbeiter- und Bauernstaat hinter sich ließ. Damals ist er zum ersten Mal um die Welt getrampt und hat das Surfen, Klettern und Yoga für sich entdeckt.
Lange bevor der Hype startete, ritt er die sieben Weltmeere, kletterte auf entlegene Gipfel und versenkte sich immer wieder an einsamen Plätzen in tiefe Meditation. Jetzt lebt er seit gut 40 Jahren in San Francisco. Er redet nur Englisch mit heftigem Akzent, schreibt aber vorwiegend in seiner Muttersprache, also auf Deutsch.
Von seiner dritten großen Leidenschaft, der Kunst, habe ich zwar null Plan, aber er dafür umso mehr. Fritz sagt immer, dass er schon als Kind von den Baselines seines Vaters in den Schlaf geschaukelt wurde. Natürlich hat ihn die Mukke immer begleitet, aber dabei sollte es nicht bleiben.
In den letzten 40 Jahren hat er so ungefähr alles gemacht, was man als Künstler machen kann. Er hat sich unter anderem als Maler, Bildhauer, Peformanceartist, Fotograf, Filmer und Regisseur ausgetobt und seit nun mehr ungefähr einem Jahrzehnt hat er auch seiner Liebe zum geschriebenen Wort freien Lauf gelassen. So entstanden Gedichte, Kurzgeschichten, Märchen und ja auch Romane.
What the fuck is he doing?
Ich glaube, ich war einer der Ersten, dem er seine Sammlung gezeigt hat und mir war sofort klar, dass er den Stuff veröffentlichen muss.
Aber das war leichter gedacht als gemacht. Denn Fritz hatte weder Bock auf den ganzen Orgakram, der mit Veröffentlichungen einhergeht, noch war er bereit, seine Rechte an einen Verlag abzugeben. Außerdem wollte er partout nicht in der Öffentlichkeit stehen.
Deshalb musste ich ihm versprechen, alles eintausend-und-ein-prozent Indie zu publizieren. Ich gab ihm mein Wort, mich um alles zu kümmern und dafür Sorgezutragen, dass die „Heinis von der Presse“ (wie Fritz Journalisten gerne nennt) ihn in Ruhe lassen.
Außerdem wollte er unbedingt, dass ein erheblicher Anteil des Gewinns für ökologische und soziale Zwecke gespendet wird. Ist und bleibt halt ein alter Hippie…
Naja, ich habe zugesagt und mich an die Arbeit gemacht und jetzt liegt es hier vor mir! Fritz hat das Cover selber gestaltet, ein Album und eine Single produziert, die Website fritzschneider.org ist online, Insta und Facebook sind „up to date“ und der "Viberator“ (ein 4 Minuten-Clip, der zwar nicht die Story zusammenfasst, dafür aber den Vibe des Buches transportiert) ist gerade fertig geworden.
Fritz ist schon wieder fleißig am Sketchen für die Specialeditions der Cover und komponiert einen Song nach dem anderen. Der Typ hat sie einfach nicht mehr alle! Tja, jetzt sitz ich wohl mit im Boot und er ist Kapitän! Am 01.09. startete die kleine Book Release Tour mit Band und DJ. Für Ende November ist dann eine große Tour durch Deutschland geplant.
Why the hell is the book so different?
Natürlich ist auch das Buch anders als alles, was ihr vorher auf dem Tisch hattet. Warum? Na, weil Fritz eben auch anders ist als alle anderen!
Er hat mal eben ein neues Genre erfunden. Quasi nebenbei. „Multi Language Travel Novel“ nennt er das Ding. Während der Erzähler den gesamten Roman über den roten Faden der Handlung in deutscher Sprache durch die verschiedenen Kapitel webt, ist die wörtliche Rede in der jeweils tatsächlich gesprochenen Sprache verfasst.
Supergenuin, wenn ihr mich fragt. Ich weiß nicht, ob von euch schon mal jemand Pulp Fiction auf Deutsch gesehen hat? Einfach lächerlich! Es gibt Sachen, die kann man halt nicht übersetzen!
Als Fremdsprache kommt, außer ein paar arabischen Redewendungen und drei kurzen französischen Sätzen ausschließlich Englisch zur Anwendung. Bezogen auf den gesamten Text machen diese Dialoge einen Anteil von circa sieben Prozent aus. Das sprachliche Niveau der englischen Dialoge ist bewusst so gestaltet, dass jeder der schon einmal länger als zwei Wochen „on the road“ war, schnallt, was abgeht. Die Kapitelüberschriften sind Songtitel und deshalb gibt es natürlich auch einen Soundtrack zum Buch.
So viel zum formalen Teil, aber jetzt fragst du dich sicher sofort:
What is the fuckin story about?
Ich habe mir gedacht, ich rufe einfach mal Fritz an und lass ihn selber erklären, um was es geht. Hier also sein Statement:
“Ohh got bro! What the fuck should I tell you? Well I just wrote about the 5 big W in life. Waves, Walls, Women, Weed and Wvisions. NA mean?!
Times changed quite a bit and it was interesting to me to see what kind of problems the new generation deals with.
Well it`s basically the same bullshit every generation had to deal with. It`s this never-ending struggle people call life. This game we are all in together. So, I did send some young folks out in the world to deal with it and each one found its own way to make it through! Hands down.
It is a boring book full of non-exiting pages. You can’t learn a thing from it and it most certainly won`t entertain you neither. So, no fuckin reason to buy it. Ok bro? Hope that’s good enough for your article and now excuse me! I want to go back and compose a song. That’s much better than talking bullshit…”
Tja, was soll ich sagen? Also wenn ihr mich fragt, stimmt das nicht ganz, aber ich hab euch ja gesagt, er ist ein Eigenbrötler und Sturkopf. Damit ihr nicht ganz leer ausgeht, versuche ich mich mal darin, euch die Handlung zu skizzieren.
Im Wesentlichen ist es die Geschichte von Hanno. Einem Anfang dreißig jährigen Tunichtguts, der vor ein paar Jahren seinen jüngeren Bruder Mark bei einem Kletterunfall verloren hat. Hanno macht sich schwere Vorwürfe, weil er denkt, dass sein Bruder Selbstmord begangen hat und er das Gefühl nicht los wird, es hätte verhindern zu können.
Nach ein paar dunklen Monaten des Grübelns entscheidet er sich dafür, den großen Traum seines kleinen Bruders zu verwirklichen und Künstler zu werden. Nach dem Abschluss seines Studiums in Leipzig beschließt er, nach Marokko zu gehen, um in den Wellen und Welten eines fremden Kontinents die Vergangenheit zu bewältigen, seine Ängste zu überwinden und sich als Künstler neu zu erfinden. Hanno surft die legendären Rechtshänder Marokkos, als er, inspiriert vom Problem der Vermüllung unseres Planeten, beginnt, zahlreiche Werke zu schaffen, die nicht nur auf Zustimmung stoßen.
Währenddessen ist seine Exfreundin Lena in den magischen Bergen Nordkaliforniens auf einer der zahlreichen Weed-Farms, um ihre Reisekasse aufzubessern. Im Wilden Westen zwischen Gras und Gangstern wird ihr jedoch schnell klar, dass eben doch nicht alles glänzt im „Golden State“.
Hannos neue Freundin Elli wohnt in Leipzig. Sie arbeitet ganz normal „nine to five“, aber wenn die Bürotür hinter ihr zugeht, startet ihr wildes Leben. Sie tanzt jedes Wochenende durch die hippste Straße des Ostens und genießt ihre polyamorösen Abenteuer im Großstadtdschungel.
Hannos bester Kumpel Rob dagegen ist mit seiner Jugendliebe Biene seit mehr als einem Jahrzehnt wunschlosglücklich. Als Bergführer findet er alles, was er sonst im Leben sucht, in den vertikalen Wänden der Alpen, die jedes Mal aufs Neue seinen Horizont erweitern.
Zusammen begeben sich die Freunde auf unterschiedliche Reisen durch den Kosmos des modernen Beziehungschaos, auf der Suche nach Geborgenheit, Freiheit, Abenteuer und Selbstentfaltung.
Achtung Nebenwirkungen: Nach der Lektüre des Romans kann es sein, dass du dich fragst: Warum Bürger der „Westlichen Welt“ eigentlich überall hinreisen dürfen und alle andere nicht? Wie könne Frauen und Männer ihre Sexualität ausleben, auch jenseits der ausgetretenen Ottonormalwege? Wie gehen wir damit um, dass Menschen ihr religiöses Bedürfnis befriedigen, auch wenn sie dadurch Gott gelegentlich selbst zur Last fallen und vor allem anderen: Was ist ein erfolgreiches Leben?
Long story short:
Marock `n Roll
Sex, Drugs, Art and a Surfing Soul
Ließ es doch einfach selbst…
yeah – nice one! Habs grad bestellt! Freu mich auf die Lektüre – wird dann auch in unserer Camp-Bibliothek zum Ausleihen sein!
Sehr schön! Noch ein Grund mehr einen Aufenthalt bei den Caminos in Sidi Ifni zu buchen 🙂