Wing Foilen für Anfänger: Wissenswertes zu Material, Bedingungen und Technik

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Geschrieben von Julian

Quelle Titelbild: stock.adobe.com – Nicolas

Wing Foilen vereint Kitesurfen, Windsurfen, Foilen und Surfen zu einer Sportart. Obwohl es gar nicht so neu ist, ist der Hype erst 2019 so richtig losgegangen. Was Anfänger beim Wing Foilen beachten müssen, erfährst du in diesem Artikel.

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Was ist Wing Foilen überhaupt?

Der sogenannte Foil Wing, der für die Sportart benötigt wird, kann als eine Mischung aus Kite und Windsurfsegel gesehen werden. Wing Foilen ist gar nicht so neu, wie viele meinen. Bereits im Jahr 1986 hat der Entwickler Tom Magruder ein Produkt namens „Wind Weapon“ entwickelt.

Der Unterschied zum Windsurfen bestand darin, dass das Segel in der Mitte der Anströmkante an einem langen Mast befestigt ist und nicht an der Unterseite. Mittlerweile wird das Segel mit den Händen gehalten. Dadurch kannst Du es nicht nur vertikal, sondern auch horizontal kippen, sodass es wie eine Tragfläche funktioniert.

Und darauf kommt es für Anfänger beim Wing Foilen oder Wing Surfen an:

Welches Material wird benötigt und eignet sich für Anfänger?

Der Wing

Zunächst einmal benötigst du zum Wing Foilen einen Wing. Der Aufbau davon ist im Prinzip ganz einfach: Es handelt es sich dabei um einen Wing mit einer aufblasbaren Fronttube und einem innen liegenden Bladder. Manche Hersteller verbauen außerdem noch eine aufblasbare Mittelstrut, bei anderen wird eine starre Teleskopstange verwendet. Wichtig sind dabei immer die Griffe oder Griffschlaufen, damit du den Wing fest in den Händen behältst.

Die Größe des Foil Wings variiert zwischen 2 und 7 Quadratmetern. Dabei ist zu beachten, dass kleinere Wings einfacher zu handhaben sind, da sie seltener mit der Wasseroberfläche in Berührung kommen. Ein großer Wing bietet dir allerdings einen höheren Vortrieb, was sich vor allem bei wenig Wind anbietet.

Das Board

Als Nächstes benötigst du ein Board. Für Anfänger eignet sich ein SUP-Board zum Üben. So bekommst du die Funktionsweise und das Handling des Wing Foils ins Gefühl. Außerdem kippt ein SUP-Board nicht so leicht, sodass du dich zunächst nur auf den Wing konzentrieren musst.

Später kannst du auf ein kleineres Wave-Foil-SUP umsteigen, welches sich wesentlich sportlicher handeln lässt. Allerdings musst du dafür zunächst wissen, wie du richtig mit dem Wing umgehst. Daher heißt es: Üben, üben, üben!

Das Foil

Zu guter Letzt benötigst du noch ein passendes Foil. Dabei fällt der Flügel wesentlich größer aus als beim Kitesurfen. Zum Vergleich: Ein herkömmliches Kitefoil misst 1200 cm ², während das Wing Foil 2500 cm ² umfasst. Diese Abmessungen sind deshalb so groß, damit sich das Board selbst bei geringen Geschwindigkeiten aus dem Wasser heben kann.

Anfängern empfehlen wir, den Mast möglichst weit hinten zu befestigen. Dadurch tust du dich um einiges leichter, da das Board erst spät aus dem Wasser gehoben wird und du ein besseres Gefühl für das Wing Foilen entwickeln kannst.

Welche Wind- und Strömungsbedingungen sind zu beachten?

Genauso wie beim Wellenreiten, Windsurfen oder Kitesurfen ist auch beim Wing Foilen ausschlaggebend, aus welcher Richtung der Wind kommt. Man unterscheidet zwischen Offshore, Sideshore und Onshore. Beim Offshore weht der Wind vom Land auf das Wasser, beim Sideshore seitlich zum Strand und beim Onshore vom Wasser auf das Land.

Du kannst beim Wing Foilen nur den Sideshore- und Onshore-Wind nutzen. Bei Offshore besteht die Gefahr, dass du zu weit abtreibst, was vor allem auf dem Meer sehr gefährlich sein kann. Für den Anfang empfiehlt es sich außerdem, bei 20 Knoten Wind zu üben, später ist allerdings auch das Wing Foilen bei nur 13 Knoten Wind möglich.

Neben dem Wind spielt auch die Beschaffenheit des Gewässers eine essenzielle Rolle. Anfänger sollten bei flachem und ruhigem Wasser üben. Ist der Wellengang zu hoch, kannst du dich nicht voll und ganz auf den Wing konzentrieren, sondern bist immer nur damit beschäftigt, nicht vom Board zu fallen.

Um den Wing Foil überhaupt nutzen zu können, ist allerdings auch eine Mindestwassertiefe notwendig. Da der Mast eines großen SUP-Foils etwa 75 cm lang ist, sollte das Wasser entsprechend tief sein. Hast du ständig Berührung mit dem Grund, wird auch das dich vom Board werfen.

Wichtig für das Wing Foilen – so wie für die meisten anderen Wassersportartenarten – ist auch die Strömung. Befindest du dich beim Üben nah am Strand, ist der sogenannte Brandungsrückstrom für dich relevant, den du vermeiden solltest, da dich dieser aufs offene Gewässer abtreiben lässt. Achte daher immer darauf, ob du eine solche Strömung siehst: Nach außen driftender Seetang, eine Rinne am Meeresgrund in Richtung Meer oder eine Änderung der Färbung des Wassers weisen darauf hin.

Die ersten Schritte auf dem Wasser

Gehe zunächst mit einem normalen SUP ins Wasser, da du dich damit wesentlich leichter tust. Knie dich auf das Board und positioniere es schräg zum Wind in die Richtung, in welche du starten möchtest. Wenn du den Wing schräg über den Kopf hältst, dreht sich das Board.

Greife den Wing mit der vorderen Hand so weit vorne wie möglich und positioniere die hintere Hand in der Mitte der Tube. Drückst du nun in Richtung Lee, dreht sich das Board in Richtung Luv und erzeugt einen Vortrieb.

Möchtest du nun aufstehen, greifst du mit der hinteren Hand etwas weiter hinten und ziehst den Wing an dich heran. Wichtig dabei ist, dass sich der Wing schräg über deinem Kopf befindet, ansonsten könnte er sich drehen.

Stehst du nun sicher auf dem SUP-Board, kannst du versuchen, in eine Surfposition zu gehen, um mehr Balance und Kontrolle zu erlangen. Ziehe den Wing zu dir und schon kannst du die ersten Meter auf dem Wing Foil über das Wasser fahren.

Fazit

Das Wing Foilen ist eine gute Ergänzung zum Wellenreiten oder Kitesurfen. Das Board kommt leicht ins gleiten, sodass es schon bei wenig Wind richtig viel Spaß machen kann. Auch in den windärmeren Monaten im Sommer kannst du mit dem Wing Foil am heimischen Baggersee und an vielen Surfspots der Nord- und Ostsee eine richtig gute Zeit haben.

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Ein Beitrag von

Julian

Ich bin Julian und seitdem ich Anfang 2015 mein Boardbag gepackt und meinen festen Job in Deutschland aufgegeben habe, ist Surfen mein Leben und der Ozean mein Zuhause. Mehr über Surfnomade erfährst du auf der über mich Seite.

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