Kaum ein Surfer wird der Versuchung widerstehen können, irgendwann auf einem Surftrip aufzubrechen, um in Marokko surfen zu gehen. Selbst Jimi Hendrix hat es bereits in den Sechzigern in die Region um Taghazout gezogen, um sich von den orientalischen Vibes inspirieren zu lassen und die eine oder andere Welle zu reiten.
Seit den Neunzigern boomt hier der Surftourismus und zahlreiche Surfcamps und Surfshops haben sich in dem ehemaligen Fischerörtchen niedergelassen.
Empfehlenswerte Marokko Surfcamps im Überblick
Surfcamp | Ort | Kosten für eine Woche Surfcamp ab |
---|---|---|
Dreamsea Surfcamp | Imsouane | 399 € * |
Olo Surf & Nature | Imsouane | 549 € |
Hashpoint Surfcamp | Taghazout | 510 € * |
Camino Surfcamp | Sidi Ifni | 309 € |
* Preise inkl. Vollpension.
Die schlechte Wasserqualität, die in Taghazout über viele Jahre ein großes Problem für den Tourismus darstellte, hat man seit dem Bau einer modernen Kläranlage im Jahr 2019 halbwegs in den Griff bekommen.
Doch trotz regionaler Verbesserungen, sind Durchfallerkrankungen in Marokko leider nach wie vor ein Dauerthema. Ich empfehle dir daher dringend, dich vor deinem Surfurlaub in Marokko an das Tropeninstitut zu wenden oder dich auf anderem Wege reisemedizinisch beraten zu lassen.
Auch im Internet findest du hilfreiche Ressourcen über Risiko, Behandlung und Dauer einer Magen Darm Grippe. Zusätzlich solltest du dir vor der Anreise eine Reiseapotheke für Surfer zulegen.
Unterkunfts-Tipps für Surfer:
Imsouane: Olo Surf & Nature (Review ansehen)
Taghazout: Dar Surf (auf booking.com ansehen)
Sidi Ifni: Suerte Loca (auf booking.com ansehen)
Inhaltsverzeichnis
- 1 Warum du in Marokko surfen solltest
- 2 Die beste Zeit um in Marokko surfen zu gehen
- 3 Anreise und Mobilität: So kommst du zum Surfspot
- 4 Imsouane
- 5 Taghazout & Tamraght
- 6 Sidi Ifni
- 7 Surfen in Taghazout: Die Surfspots
- 8 Flat Days
- 9 Surfrepair & Rental
- 10 Umweltverschmutzung & Gesundheit
- 11 Alkohol & Party
- 12 Fazit
Warum du in Marokko surfen solltest
Marokko ist nicht weiter entfernt als Fuerteventura und mit dem Flugzeug in gut5 Stunden erreichbar. Eine Überfahrt vom spanischen Festland bzw. von Gibraltar dauert sogar nur eine gute Stunde, so dass sich Marokko auch perfekt für einen ausgedehnten Roadtrip im Surfmobil eignet.
Nicht nur die günstigen Flüge, sondern auch die niedrigen Lebenshaltungskosten vor Ort gepaart mit den sommerlichen Temperaturen selbst im Winter, machen Marokko zu einem perfekten Winterziel für deinen Surfurlaub.
Dabei findest du an kaum einem anderen Ort auf kurzer Distanz so viele grandiose Surfspots wie in dem weltbekannten Surferörtchen Taghazout. Der ehemalige Fischerort liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Agadir und hat sich im Laufe der 90er Jahre zu einem echten Surf-Mekka für europäische Surftouristen gemausert.
Das recht beschauliche Berber-Örtchen erinnert an die abenteuerlichen Erzählungen aus 1001 Nacht und hat weltweit die mit Abstand kreativste Surfszene, zumindest wenn es um die schräge Benennung der mindestens 40 verschiedenen Surfspots geht: Hash Point, Banana Beach und Killer Point ist nur eine kleine Auswahl der langen Liste hochkarätiger Surfspots, die ich dir weiter unten im Artikel noch näher vorstellen werde.
Die beste Zeit um in Marokko surfen zu gehen
Die beste Zeit, um in Marokko surfen zu gehen, ist definitiv im Winter. Ab Mitte Oktober rollen die ersten größeren Swells an die Küste und liefern bis etwa Mitte März perfekte Surfbedingungen.
Bester Surf-Reisführer für Marokko:
- Gossink, Alexandra (Autor)
Die Wassertemperatur liegt im Winter bei durchschnittlich 17-18°C und die Außentemperaturen klettern tagsüber auf angenehme Werte um die 20°C, so dass ein hochwertiger 3/2er Neoprenanzug in der Regel ausreicht.
Abends und nachts kann es bedingt durch das Wüstenklima auch mal richtig kühl werden – Tiefsttemperaturen von unter 10°C sind im Januar und Februar keine Seltenheit.
Anreise und Mobilität: So kommst du zum Surfspot
Wer zum ersten Mal zum Surfen nach Marokko reist, ist mit der Mobilität vor Ort zunächst oft überfordert: Das Angebot an Taxis und Busverbindungen ist verwirrend.
Auch die Preise sind von Anbieter zu Anbieter verschieden und müssen immer erst mühevoll verhandelt werden – nach 5 Stunden Anreise im Flugzeug ist das alles andere als eine angenehme Vorstellung. Doch es gibt Alternativen.
Anreise mit dem Flugzeug
Der Flughafen von Agadir ist etwa eine Stunde Fahrtzeit von den Surfer-Orten Tamraght und Taghazout entfernt. Nach Imsouane fährst du etwa 2-3 Stunden. Günstige Flüge nach Agadir bietet zum Beispiel Condor und zeitweise auch EasyJet.
Die zweite Option ist ein Flug nach Marrakech – Ryanair ist hier die günstigste Option.
Transport-Service für Surfer
Eine sowohl preiswerte als auch unkomplizierte Methode, um als Surfer in Marokko von A nach B zu kommen, ist ein Online Angebot mit dem vielsagenden Namen Souk to Surf.
Der auf die für Surfer besonders interessanten Orte entlang der marokkanischen Küste spezialisierte Transportservice wurde vom sympathischen Engländer Alex im Jahr 2019 ins Leben gerufen.
Seither kannst du dich zu fairen Preisen zwischen 10 und 20 € direkt am Flughafen Marrakesch abholen und auf direktem Weg nach Taghazout, Tamraght, Imsouane oder Essaouira bringen lassen. Ausreichend Platz für dein Surfboard ist vorhanden. Du solltest aber bereits bei deiner Buchung kommunizieren, dass du mit eigenem Surfgepäck anreisen wirst.
Unterwegs mit Taxi und Bus
Eine günstige aber deutlich umständlichere Alternative, um vom Flughafen in Marrakesch oder Agadir nach Taghazout und andere Surfer-Orte zu kommen, ist die Reise mit Taxis oder Bussen.
Vom Flughafen in Agadir kommst du mit dem Taxi für etwa 30 € nach Taghazout. Nach Tamraght ist es etwas günstiger.
Per Bus ist es etwas komplizierter: Vom Flughafen geht es zunächst per Taxi bis zur Bus-Station und von dort aus weiter nach Agadir, von wo aus mehrere Busse tägliche zu den Surfer-Orten im Norden und Süden des Landes starten.
Ein Busticket nach Taghazout kostet maximal 10 €, dauert aber auch mindestens doppelt so lange wie die Fahrt mit dem Taxi. Falls du in einem Surfcamp oder einem Surfhouse untergebracht bist, organisieren diese meistens auch einen eigenen Shuttleservice.
Von Marrakech aus fahren diverse Fernbusse z.B. von Supratours innerhalb von drei bis vier Stunden nach Taghazout. Nach Imsouane geht es etwas schneller.
Mein Tipp: Wenn du nach Marrakech fliegst, solltest du dir unbedingt auch Zeit für eine Stadtbesichtigung nehmen!
Falls du die marokkanische Atlantikküste auf eigene Faust entdecken willst, ist die flexibelste Option in jedem Fall ein eigener Mietwagen.
Imsouane
Das abgelegene Imsouane ist die nördlichste Ortschaft Marokkos, in die der internationale Surftourismus bisher vorgedrungen ist. Grund dafür ist neben der wunderschönen Lage vor allem eine magische Welle, die sowohl von Surftouristen als auch von den Einheimischen als The Bay bezeichnet wird.
Zu dem besonderen Ruf des fantastischen Pointbreaks haben mehrere Dinge beigetragen: Zum einen bricht die Welle vergleichsweise mellow.
An kleinen Tagen bietet sie für Surfanfänger und Intermediates daher hervorragende Schulungsbedingungen, während sie an mittleren bis großen Tagen die große Bühne für den Longboard Surf öffnet und lange Ritte von bis zu 700 Metern ermöglicht.
Weil The Bay komplett über sandigem Untergrund bricht und der Rückweg zum Point ganz bequem zu Fuß entlang des naturbelassenen Sandstrands zurückgelegt werden kann, ist Imsouane ohne Frage einer der besten Orte zum Surfen lernen weltweit.
Hinzu kommt die wunderschöne Küstenlandschaft, der authentische Surfvibe und das für marokkanische Verhältnisse einzigartige Angebot an Unterkünften und Surfcamps.
Olo Surf & Nature
In dem marokkanischen Surfcamp Olo Surf & Nature stimmt einfach alles. Hier erwarten dich nicht nur ein fantastisches Team an erfahrenen Surf- und Yogalehrern, sondern auch drei wunderschöne Surfhäuser, die in unmittelbarer Nähe zum Surfspot gelegen sind und Platz für insgesamt 80 Gäste bieten.
Von der noblen all inklusive Villa mit direktem Blick auf The Bay und wunderschönem Pool über die etwas einfacheren aber genauso kreativ eingerichteten Unterkünfte mit Yogaterrasse und gemütlichen Gemeinschaftsräumen, ist für jeden Reisetyp und Geldbeutel das passende Angebot dabei.
Auch in Sachen Surfkultur, Quiver und Kursangebot ist Olo Surf & Nature einmalig – und zwar nicht nur für marokkanische Verhältnisse. Sowohl die Anfänger- und Intermediatekurse als auch die Surfaris zu den umliegenden Spots haben internationales Niveau.
Hinzu kommt das aus Long- und Retroboards renommierter Shaper bestehende Surfboardlager. Es ist so gut bestückt, dass es selbst für erfahrenen Surfer ein echtes Highlight darstellt.
Taghazout & Tamraght
Ein Großteil des Surftourilebens in Marokko spielt sich in Taghazout ab. Der kleine Fischerort, welcher sich an einem etwa 500m langen Straßenabschnitt entlangschlängelt, bietet ein großes Angebot an Surfcamps, Ferienwohnungen und Restaurants.
Im Ortskern finden sich zahlreiche Surfcamps und am Ortseingang werben die Besitzer von Ferienwohnungen um ihre Gäste. Mit etwas Verhandlungsgeschick bekommst du ein einfaches Zimmer in Taghazout schon für etwa 15 € pro Nacht.
Hash Point Surfcamp
Besonders zu empfehlen ist das direkt am Surfspot gelegene Hashpoint Surfcamp, über das du hier bei Surfnomade eine ausführliche Review lesen kannst.
Surf Berbere
Für fortgeschrittene Surfer ist das Surf Guiding des Anbieters Surf Berbere in Taghazout zu empfehlen. Du kannst es auch separat ohne die Unterkunftsoption buchen.
Der Vorteil dabei ist, dass du dich ohne große Eingewöhnungszeit vom ersten Surftag an zu den besten Surfspots der Region fahren und von einem erfahrenen Surfguide begleiten lassen kannst.
Weil immer auch vergleichsweise leere Spots in der Umgebung zur besten Tide angesteuert werden, maximierts du deine Wellenausbeute ohne dabei zu viel zu riskieren. Weder um den Transport noch um einen gemeinsamen Mittagssnack musst du dich kümmern.
Für das Surf Guiding, das jeden Tag in kleinen Gruppen stattfindet, kannst du dich ganz unkompliziert am jeweiligen Vorabend an der Rezeption des Surfshops von Surfberbere anmelden. Als Voraussetzung für die Teilnahme solltest du deine eigene Surfausrüstung haben und das sichere Abreiten von grünen Wellen (front- und back-side) beherrschen.
Sun Desk
Wenn du für einen längeren Zeitraum in Marokko surfen willst und dich außerdem zur wachsenden Zunft der digitalen Nomaden zählst, bietet sich dir mit dem Sun Desk in Taghazout die perfekte Base.
Hier lebst und arbeitest du gemeinsam mit einer bunt gemischten, internationalen Gästeschar und kannst immer genau dann in die Wellen rauspaddeln, wenn die Surfbedingungen von der Dachterrasse aus gerade besonders vielversprechend aussehen.
Allerdings bietet das von der deutschen Auswanderin Magda betriebene Coworking und Coliving Projekt eine derart sympathische Community, dass es meistens schon Monate im Voraus ausgebucht ist. Schnell sein lohnt sich also.
Im Nachbarörtchen Tamraght geht es etwas ruhiger zu. Neben Privatunterkünften findest du aber auch hier mittlerweile eine große Auswahl an Surfcamps, die Alleinreisenden oder Surfanfängern das volle Surfurlaubs-Programm inklusive Unterkunft, Surfkurs, Yoga und Verpflegung bieten.
Sidi Ifni
In Marokko surfen und gleichzeitig ein wenig Entdeckergeist ausleben? Das geht am besten im einsamen Süden des Landes.
Die Gegend rund um Sidi Ifni ist für alle Surfer eine gute Option, die für vergleichsweise leere Lineups eine längere Anreise im Überlandbus in Kauf nehmen. Vom Flughafen Agadir aus musst du mit 4-5 Stunden Busfahrt inklusive einmal Umsteigen in Inezgane rechnen.
Der kleine Küstenort Sidi Ifni, der in den 30er Jahren von den Spaniern erbaut wurde und aufgrund der weiß getünchten Fassaden und blau bemalten Tür- und Fensterrahmen nicht nur optisch etwas aus dem Rahmen fällt, bietet all das, was eine vom Tourismus noch wenig verfälschte Region so liebenswert macht. Vor großen Hotels, typischen Touris und überlaufenen Stränden wie in der Gegend von Agadir, bist du hier sicher.
Vor allem aber sind es die vielen erstklassigen Reef- und Beachbreaks und die hohe Konstanz der Winterswells, die Sidi Ifni zu einem attraktiven Reiseziel für Surftraveller machen. Aufgrund der geschützten Lage, bietet ein südlich der Hafenmole gelegener Strandabschnitt auch an großen Tagen die passenden Wellen für Surfanfänger und Intermedietes.
Geografisch etwa auf der Höhe der Kanaren gelegen, kannst du hier im Süden Marokkos zudem mit einem sehr sonnigen und auch im tiefsten Winter noch angenehm warmen Klima rechnen.
Caminosurf Marokko
Trotz der Abgelegenheit befindet sich in Sidi Ifni mit Caminosurf ein gut organisiertes Surfcamp, das allerdings nur im Winterhalbjahr von Oktober bis März geöffnet hat. Mehr über das vom Österreicher Peter betriebene Surfcamp liest du in meiner Surfcamp Marokko Review.
Surfen in Taghazout: Die Surfspots
Wenn du in Marokko surfen willst, ohne auf eine gute surftouristische Infrastruktur und diverse Surfspots in Laufnähe verzichten zu müssen, bist du in Taghazout gut aufgehoben.
Der beliebte Surfer-Ort bietet zahlreiche erstklassige Pointbreaks mit rechten Wellen, die über Riff, Fels oder einem Sandfelsboden-Gemisch brechen. Voll auf deine Kosten kommst du hier als Intermediate wenn du bereits sicher(!) auf dem Brett stehst und die ersten Rifferfahrungen sammeln möchtest.
Auch als Surfanfänger findest du in der direkten Umgebung ein paar softe Beachbreaks, die fast alle am besten bei Mid-Tide laufen.
Killer Point „Killers“
Der rechte Pointbreak „Killers“ bricht vor den Klippen einer vorgelagerten Landzunge und ist neben Anchor Point eine der konsistentesten und besten Wellen der Gegend – allerdings auch definitiv nur fortgeschrittenen Surfern zu empfehlen!
Der Paddle-out ist lang und wird mit zunehmendem Swell auch mit relativ viel Strömung erschwert. Die Wellen brechen vor einer Felsklippe, welche über die Jahre mit Höhlen unterspült wurde, in die du dich besser nicht reinspülen lassen solltest.
Ob der Name Killers von den gefährlichen Höhlen stammt oder von der angeblich ab und an vorbeiziehenden Orcas-Familie, wissen nur Taghazouts Geister. Der Surfcheck ist von den Klippen aus möglich, der Einstieg geht aber nur über den Strand vom Hotel La Source. An kleinen Tagen können Beginner und Intermediates sich in die Inside wagen.
La Source
Die Nachbarwelle von Killers bricht bei moderatem Swell direkt vor einem Hotel in Form eines A-Frames über sandig-felsigem Untergrund und bietet je nach Swellgröße für jedes Surflevel die passende Welle.
Der Zugang ist über den Hotel-Strand oder über den benachbarten Surfspot Mysteries möglich. La Source läuft am besten bei wenig Swell und ist bei jeder Tide surfbar.
Mysteries
Der nächste rechte Pointbreak links neben La Source. Hält mehr Swell aus als der Nachbar, sollte aufgrund des exponierten Riffs aber nicht bei Low-Tide gesurft werden. Als Intermediate gehst du hier besser nur bei moderatem Swell und mindestens Mid-tide ins Wasser.
Alternativ kannst du am Beachbreak, der sich zwischen Mysteries und Anchorpoint befindet, besonders zwischen Low- und Mid Tide ein paar schöne Wellen erwischen, die sich je nach Swellgröße auch für Surfanfänger und Intermediates eignen.
Anchor Point
Die bekannteste, beliebteste und spektakulärste Welle liegt direkt in Laufnähe von Taghazout. Anchor Point ist selbst bei mittelprächtigen Bedingungen immer crowded und das Surflevel im Wasser ist tendenziell hoch.
Anchor Point braucht nicht viel Swell, um zu funktionieren. Der häufige Nordwind bläst hier side-offshore. Wegen der konstanten Weltklasse-Wellen wird hier seit dem Jahr 2020 sogar ein Event der WSL Qualifying Series ausgetragen.
Hash Point
Den Namen verdankt Hash Point angeblich denen, die aufgrund ihres bekifften Zustands zu faul sind, zu den anderen Spots zu laufen.
Die Welle liegt direkt vor dem Ortsstrand von Taghazout, ist qualitativ bei Midtide am besten und besonders für Surfanfänger und Intermediates zu empfehlen.
Panoramas
Auch Panoramas ist immer einen Surfcheck wert. Etwas windgeschützter als manch ein anderer Break läuft dieser lange Righthander an guten Tagen angeblich ähnlich lang, wie die Welle vom Anchor Point.
Am nebenliegenden Strandabschnitt findest du als Anfänger einen Beachbreak mit verschiedenen Peaks. Panoramas ist von Taghazout aus fußläufig bequem erreichbar.
Devils Rock / Crocodiles Rock
Diese beiden Strandabschnitte vor dem Örtchen Tamraght bilden eine lange Bucht, die durch die markante Felsnase vom Devils Rock unterteilt wird. Rechts davon blickst du auf eine lange Landzunge, die wie ein Krokodil aussieht.
Während direkt neben dem Devils Rock ein relativ kurzer Righthander bricht, bietet der angrenzende Strandabschnitt mehrere unterschiedliche Peaks, die sich auch für Surfanfänger und Intermediates eignen. Obwohl beide Spots in Laufnähe zu Tamraght liegen, sind Crowds hier eher selten.
Banana Beach
Auch Banana beach ist von Tamraght aus fußläufig erreichbar und bietet einen entspannten Righthander-Pointbreak, der sich an der vorgelagerten Landzunge entlangschält und auch bei relativ großem Swell noch softe Wellen produziert, die für Intermediates surfbar bleiben.
Der Beachbreak neben der Flussmündung bietet vor allem für Anfänger gute Surfbedingungen.
Le Kilometres, Onze, Douze etc..
Diese Spots liegen auf dem Weg in Richtung Agadir hinter dem Örtchen Aouir und wurden entsprechend der Kilometersteine der Landstraße benannt.
Alle Spots bekommen relativ viel Swell ab, sind durch die Klippen zum Teil windgeschützt und zumindest dann einen Blick wert wenn in Taghazout nichts geht.
Anza
Kein schöner Strand und durch die umliegende Industrie auch sicherlich nicht mit der besten Wasserqualität gesegnet. Wenn Taghazout flach ist, lohnt es sich aber einen Blick nach Anza zu riskieren, denn hier kommt eigentlich immer irgendwas Surfbares an.
Ein kleines Riff in der Mitte der Bucht produziert bei passenden Bedingungen zum Teil spaßbringende A-Frames, von denen die Rechte meistens die bessere Wahl ist. Allerdings sind Crowds hier eher die Regel als die Ausnahme.
Flat Days
Wenn sich tatsächlich mal nirgends eine Welle auftun sollte, hast du die Gelegenheit das Umland zu erkunden. Der Souk von Agadir oder das grüne Flusstal vom Paradise Valley bieten sich als spontane Ausflugsziele an.
Surfrepair & Rental
Ein Surfboard kannst du in Taghazout an fast jeder Straßenecke leihen. Das Angebot vor allem an Anfängerboards ist groß – ebenso die Unterschiede im Zustand. Schau dich also zunächst in Ruhe um und lass dir nicht das erstbeste gebrauchte Surfboard aufschwatzen.
Vergleiche Zustand und Preise und wenn dir eines zusagt ist der Preis in der Regel verhandelbar. Für Surfrepair kann ich dir den Shaper FAHD in Tamraght empfehlen. Ein interessantes Interview mit FAHD kannst du dir im Get Wet Soon Podcast anhören.
Umweltverschmutzung & Gesundheit
In Marokko surfen könnte so schön sein. Doch nach heftigen Regenfällen kommt es vor, dass sich das küstennahe Atlantikwasser bräunlich verfärbt und die Strände mit Müll bedeckt werden.
Grund dafür ist die fehlende Müllabfuhr in den kleineren Ortschaften des Hinterlandes. Weil die ausgetrocknete Flusstäler dort häufig als Müllkippe missbraucht werden, können mit jedem stärkeren Regenguss große Mengen Müll ins Meer geschwemmt werden.
Daher ist es in einigen Küstenorten wie Taghazout und Tamraght besser, nach starken Regenfällen für 2 bis 3 Tage auf das Surfen zu verzichten.
Und auch sonst gilt in Marokko das gleiche wie in allen Entwicklungs- und Schwellenländern: Kein ungefiltertes Leitungswasser trinken und an den Grundsatz „cook it, peel it, or leave it“ halten.
Alkohol & Party
Wenn ein wildes Nightlife und Après Surf Parties für dich das Non plus Ultra sind, wird dich Marokko vermutlich enttäuschen. Auch wenn Marokko zu den liberaleren muslimischen Ländern gehört, ist Alkohol hier kein kultureller Bestandteil. Wer Alkohol in einem Supermarkt kaufen möchte, muss dafür nach Agadir fahren.
Und selbst im touristischen Surfer-Ort Taghazout sind Bier und Wein nur in einigen wenigen Restaurants erhältlich. Eines davon ist das durchaus stilvolle aber vergleichsweise teure Restaurant Munga.
Das „Abendprogramm“ spielt sich dementsprechend meistens in den Surfcamps oder Privatunterkünften ab. Einzige Ausnahme bilden die geselligen Livemusik-Abende, die einmal wöchentlich auf der Terrasse von World of Waves mit Blick auf den Hash Point Surfspot stattfinden.
Auch die Open Mic Abende im Café Mouja zählen zu den wenigen kulturellen Highlights des kleinen Surfer-Ortes in der Nähe von Agadir.
Fazit
In Marokko surfen ist für viele Urlaubssurfer die erste richtige Surferfahrung außerhalb Europas. Entsprechend ungewohnt und aufregend sind die Erlebnisse in den Wellen und in den orientalisch geprägten Berberorten – kleine Kulturschocks inbegriffen.
Insgesamt findest du in Marokko aber eine faszinierende Mischung aus Kultur, Sonne, Strand und konstanten Winterswells. Die Anreise- und Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise günstig und für etwa drei Euro bekommst du schon eine stattliche Tajine – das köstliche Nationalgericht der Marokkaner.
Der kleine Surferort Taghazout bietet eine über Jahrzehnte gewachsene touristische Infrastruktur, die dir den Einstieg in das Surfabenteuer Marokko extrem erleichtert!
Und sollten die allseits bekannten Reef- und Beach Breaks von Taghazout und Tamraght nicht mehr reichen, bietet die über 2000 km lange marokkanische Atlantikküste noch jede Menge Entdeckerpotenzial.
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Besonders die Gegend von Sidi Ifni in Südmarokko stellt aufgrund der deutlich leereren Lineups ein echte Alternative dar. Das dort ansässige Camino Surfcamp ist eine super Anlaufstelle für erstklassige Surfkurse und kann auch als Basis dienen, um die umliegenden Spots auf eigene Faust zu erkunden.
Eine umfangreiche Übersicht zu den unzähligen Surfspots des Landes findest du bei Wave Culture und Wannasurf.
Und warst auch du schon mal in Marokko surfen oder hast eine konkrete Frage zu deinem geplanten Surfurlaub? Dann fackel nicht lange und teile deine Erfahrungen in den Kommentaren.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Hi, ich war vor kurzem im dreamsea Surfcamp das oben in der Tabelle verglichen wurde und ich über Surfnomade gefunden habe! Fand das Camp an sich gut, aber leider geht der günstige Preis auf Kosten/ geringe Bezahlung der extrem viel arbeitenden marrokanischen Angestellten dort.. es gibt einen europäischen Manager, der das verwaltet und hat sich dann insgesamt ein bisschen angefühlt wie moderne Sklaverei.. Sollte man wissen bevor man bucht, finde ich!
Ahoi, ich überlege, im Januar mit dem Womo von Gibraltar nach Marokko überzusetzen und mich dann campingmäßig dort 2 Monate aufzuhalten. Hat hier jemand das schon einmal gemacht und Erfahrungen gesammelt? Was kostet die Überfahrt ca.? Gibt es genügend Campingplätze oder Stellplätze in Spotnähe? Kann man wild stehen? Wie siehts mit der Sicherheit aus? Wie ist die Womo-Infrastruktur (Wasser auffüllen, Toilette entleeren …) Last but not least: Wie war das Wetter?
Obrigada!
Moin, danke für den tollen Beitrag! Es gibt übrigens auch einen Wetsuit Repair Shop in Taghazout, direkt an der Hauptstraße.
Viel Spaß beim Surfen 🤙
Hi zusammen
Wir planen vom 8. bis 18. April 2022 nach taghazout zu fliegen und ein hotel grad beim panoramas beach zu buchen. Wie sind die Bedingungen zu dieser Zeit? Macht der Wind die Wellen völlig unsurfbar oder sind die Wellen einfach nicht mehr perfekt? Gibt es Surf Spots für Intermediates in der Nähe, die trotz starkem Wind gut surfbar sind? idealerweise panoramas?
beste Grüsse
Oliver
hei!
Wie ist es denn in Sidi Ifni im Sommer?
Wir möchten in 2 Wochen fliegen. Lohnt es sich?
Kleinere Wellen wären für uns schon OK. 🙂
Danke!
Gruss
Hi, welches camp is zu empfehlen für eine Anfängerin und intermediate in Marokko Ende März/April? Longboard mag ich gerne! Und wäre toll wenn das camp in der Nähe vom Surfstränden wäre!
Lg! Danke!!
Hallo Hanna,
der Zeitraum März/April ist für Marokko gerade noch ok. Wobei der Passatwind ab Mitte März schon sprürbar zunimmt und die Tage mit cleanem Surf immer seltener werden.
Um das passende Surfcamp zu finden, empfehle ich dir meine Surfcamp Marokko Review. Die dort vorgestellten Camps befinden sich allesamt in der Nähe von Surfstränden.
Die beste Welle für Longbaorder befindet sich allerdings in Imsouane.
Hoffe das hilft dir schon mal weiter.
Viele Grüße
Julian
Hi zusammen! Toller Bericht! Ich würde mich als Fortgeschritten bezeichnen und „arbeite“ and meinen Manövern in der Welle. Bis Kopfhoch (2m) traue ich mir zu, bevorzuge aber (noch) keine hohlen Wellen. Macht unter diesen Voraussetzungen ein Trip nach Tagahzout Sinn? Ich suche nach Wellen 2 – 2.5m mit großen Face für Manöver, die aber nicht zu schnell sind oder einen aufs Riff feuern.. Freu mich auf eure Meinung!
Hallo Christoph,
Es ist nahezu unmöglich, dir auf deine Frage eine befriedigende Antwort zu geben.
Die exakte Wellenhöhe und Beschaffenheit lässt sich kaum vorhersagen. Grundsätzlich bieten die vielen Spots in der Gegend von Taghazout aber durchaus das Potenzial, die von die bevorzugten Bedingungen anzutreffen.
Ich wünsche dir viel Spaß dabei, die Gegend zu erkunden!
Alohas, Julian
Hi,
hat jemand Erfahrungen mit Longboarden in Marokko? Tipps zu Spots, irgendwelche Einschränkungen zum Reisen speziell in Marokko (z.B. in Bussen, Zügen und Taxis), gibt es einen guten Markt für gebrauchte Longboards?
Danke für jegliche Hinweise!
Hallo Isabelle,
Meiner Erfahrung nach ist Imsouane die beste Longboard Welle Marokkos. Wenn du mit dem Taxi unterwegs bist, solltest du ein Soft Roofrack dabei haben. In den Gepäckfächern der Überlandbusse sollte genug Platz sein. Zumindest habe ich mal ein Mini-Malibu ohne probleme mit öffentlichen Bussen durchs Land transportiert.
Hoffe das hilft dir das schon mal weiter.
Aloha, Julian
Hallo Julian/Daniel,
wir sind gerade in Marokko und ich wollte nach Optionen fragen, wo man gut Essen gehen kann in der Region. Wir haben sehr gute Erfahrungen im Cafe Mouja in Taghazout und dem Babakoul in Tamraght gemacht. Die kann ich beide nur empfehlen. Auch das Restaurant am Campingplatz am Crocodile Beach war wirklich gut, wenn man ein bißchen Geld ausgeben kann. Wir sind jetzt drei Wochen hier und bräuchten noch eine gute Alternative zur Tajine.
Vielleicht habt ihr ja Tipps.
Grüße aus Marokko
Berni
Scooter Rentals gibt´s mittlerweile in Taghazout. Und eine Korrektur zum Anchor Point habe ich auch noch: der braucht relativ wenig Swell und ist auch nicht sehr windanfällig. Ist eigentlich die konsistenteste Welle in der Gegend. Nur die nördlichen Spots Boilers und Tamri bekommen noch mehr ab. Allerdings nicht nur Welle sondern auch Wind.
Super Ergänzung Hagen! Danke dafür!
Scooter Rental hab ich da bisher keine gesehen – könnte man den Marokkanern mal als Idee antragen 🙂 Einige Spots sind in Laufweite von Tagha (Panoramas, Hashpoint und Anchor) Ansonsten bist du auf Transfer angewiesen. Wobei Da soviele Surfer rumfahren, dass auch trampen kein Problem sein sollte.
Hey, danke fuer die netten Infos.
Wie sieht es mit dem Transport zu den Spots aus ? Gibt es SurfScooter wie in Indo oder ist man auf den Shuttle vom Rentalshop oder der Unterkunft angewiesen ?
cheers
Hi
Ich bin Othman, ein Rettungsschwimmer, organisiere surftrips (Logistik: Transport vom Flughafen, Wohnung, kulinarische Spezialitäten, Security, Schwimm Rettung, Shopping, usw…. )
Wenn Sie Interesse hätten, dann kontaktiere mich.
Echt cooler Blogpost!
Aber eine Frage habe ich noch – sind die Sommermonate in Marokko denn überhaupt nicht geeignet zum Surfen?
Liebe Grüße, Maxi
Hi Maxi,
ähnlich wie die kanarischen Inseln wird auch die Atlantikküste Marokkos von Juni bis August nur ganz selten von größeren Swells gestreift. Die meiste Zeit ist es aber flat oder es gibt maximal hüfthohe Wellen.
Alohas, Julian
Habe einen Flug nach Marrakesch gebucht für Mitte August..Wir wollten dann als Anfänger bei Tagazout surfen lernen. Geht das gar nicht? Wäre ein anderer Ort in Marokko besser geeignet im Sommer?
Hallo Michaela,
die Sommermonate sind in ganz Marokko sehr windig und es gibt nur selten gute Wellen. Für die ersten Surfversuche kann es trotzdem reichen, aber erwartet nicht zu viel. Als Alternative für den Sommer kann ich euch Nordspanien oder die französische Atlantikküste empfehlen.
Viele Grüße
Julian
Hi
Ich bin Othman, ein Rettungsschwimmer, organisiere surftrips (Logistik: Transport vom Flughafen, Wohnung, kulinarische Spezialitäten, Security, Schwimm Rettung, Shopping, usw…. )
Wenn Sie Interesse hätten, dann kontaktiere mich.
Mfg