Kurz und knackig:
✔ Neben Sri Lanka und Costa Rica zählt Nicaragua zu den besten Destinationen für einen Surfurlaub im Europäischen Winter.
✔ Die beliebtesten Surferorten Nicaraguas sind El Transito, San Juan del Surf und Popoyo.
✔ Die beste Reisezeit für Surfanfänger und Intermediates ist von Dezember bis März.
✔ In der Trockenzeit liegt die Wassertemperatur an der südwestlichen Pazifikküste bei kühlen 20-23 Grad (Achtung: Neoprenanzug einpacken!)
✔ Unser Surfcamp Favorit in Nicaragua ist das Dreamsea Surfcamp in San Juan del Surf.
Inhaltsverzeichnis
Warum du in Nicaragua surfen solltest
In Nicaragua erwartet dich eine einzigartige Mischung aus konstanten Offshore-Winden, beständige Swells und großem Entdeckungspotenzial – vor allem im Norden des Landes.
Die freundlichen Locals, die günstigen Reisekosten und die tropische Vulkanlandschaft machen Nicaragua zu einem rundum spannenden Reiseland.

Das gilt besonders für die Wintermonate. Anders als andere bekannte Surfdestinationen für den Winter, ist Nicaragua immer noch recht ursprünglich und von einigen wenigen Touristenzentren abgesehen ein ausgesprochen authentisches Surfreiseziel, das für Abenteuerlust und menschenleere Strände steht.
Unterkunft-Tipps für Surfer:
San Juan del Surf: Hostel Clandestino (auf booking.com ansehen*)
Playa Gigante: Monkey House Hostel (auf booking.com ansehen*)
Popoyo: TwoTen Surf Home (auf booking.com ansehen*)
Las Peñitas: Mano a Mano Eco Hostal (auf booking.com ansehen*)
Die beste Reisezeit für Surfer
Grundsätzlich findest du in Nicaragua das ganze Jahr über gute Surfbedingungen.
Die größten Swells für Nicaragua entstehen im Südpazifik, wo von Mai bis Oktober die stärksten Stürme toben. Entsprechend heftig sind die Wellen dann auch an Nicaraguas Pazifikstränden.
Surftechnisch deutlich entspannter sind die Reisemonate von Dezember bis März. Die Mischung aus meist hüft-bis brusthohen Wellen, großer Periode, Offshore Wind und sonnig-warmes Wetter ist besonders für Surfanfänger und Intermediates ideal.
Insgesamt lassen sich die Surfbedingungen in Nicaragua in Trocken- und Regenzeit unterscheiden:
- Trockenzeit (November bis April): schönes Wetter, beständiger Offshore-Wind (im Süden), kleine bis mittelgroße konstante Swells, teils kühles Wasser (20-23 Grad im Süden).
- Regenzeit (Mai bis Oktober): wechselhaftes Wetter, tagsüber Onshore-Wind, große konstante Swells, überall warmes Wasser (23-27 Grad), wenige Surfer.
Das Offshore-Phänomen
Wie kaum eine andere Surfdestination weltweit steht die Pazifikküste im Südwesten Nicaraguas für beständig ablandige Winde. Die bei Surfern bekannte Regel: morgens Offshore, nachmittags Onshore, gilt in Nicaragua also nicht.
Im südlichen Teil der Pazifikküste, wo der aus östlicher Richtung von der Karibik her über die schmale Landmasse Nicaraguas hinwegwehende Passatwind von kaum einem Berg gebremst wird, ist das Offshore-Phänomen am stärksten.

An einigen Tagen (besonders im Januar und Februar) weht der Wind so stark aufs Meer hinaus, dass das Surfen tagsüber, wenn der Passatwind durch die lokale Thermik zusätzlich verstärkt wird, kaum noch möglich ist.
Anders als weitläufig angenommen, ist das Surfen im Südwesten Nicaragua daher auch in der Trockenzeit oft nur in den Vormittags- und späten Nachmittagsstunden möglich.
Im Norden Nicaraguas (von Las Peñitasan nordwärts), wo der der Passatwind durch eine Bergkette gebremst wird, ist der Offshore-Wind deutlich schwächer ausgeprägt, sodass hier oft den ganzen Tag über gute Surfbedingungen herrschen.
Insgesamt sorgt der Offshore Wind aber in ganz Nicaragua für gute Wellen. Auch wenn die meisten Beachbreaks des Landes zum Close Out neigen, findest du vor allem bei High Tide eigentlich immer einen schönen Peak zum Surfen.
Die Wassertemperatur
Nicaragua ist eine tropische Surfdestination. Wenn du denkst, das Wasser hat daher das ganze Jahr über Badewannentemperatur, wirst du mancherorts allerdings eines Besseren belehrt.
Denn hinsichtlich der Wassertemperatur gibt es in Nicaragua regional und jahreszeitlich ein paar dicke Überraschungen. Insbesondere der bei Surfern beliebte Süden des Landes weist dabei eine Besonderheit auf, die auf den ständigen Offshore-Wind zurückführen ist.

Durch den Upwelling-Effekt strömt hier kaltes Wasser aus tieferen Meeresschichten an die küstennahe Oberfläche und ersetzt entlang der Pazifikküste das warme Wasser, das vom starken Offshore-Wind stetig aufs offene Meer hinausgedrückt wird. Die Wassertemperatur beträgt an Tagen mit starkem Offshore-Wind daher oft nur 20-23 Grad! Ohne Neoprenanzug (Shorty) sind längere Surfsessions im Süden des Landes daher nicht besonders angenehm.
Lass dich nicht täuschen: Surfline und andere Apps zeigen die Wassertemperatur für diese Region oft nicht richtig an, weil der lokale Upwelling-Effekt nicht korrekt einberechnet wird.
Die Surfausrüstung
Sun Stick: Ein Zink Stift oder eine andere adäquate Sonnencreme für Surfer ist in Nicaragua unverzichtbar.
Rashguard: Ein langärmliger Rashguard ist ideal, um deine Haut zusätzlich vor Sonnenbrand zu schützen.
Surfhut: Damit schützt du deinen Kopf und deine Augen effektiv vor der tropischen Sonne und kannst auch mittags ins Wasser, wenn es von der Tide her mal nicht anders geht.
Shorty: Wenn du im Januar und Februar im Südwesten Nicaraguas surfen gehst (z.B. Popoyo und San Juan del Sur), solltest du einen Shorty-Neoprenanzug mitnehmen! In den Surfcamps und Surfshops vor Ort kannst du weder einen Shorty leihen noch kaufen (sicher dir 10% Rabatt auf einen Shorty von Srface).
Travel Gadgets: Reiseadapter, Mehrweg-Trinkflasche.
Surfboard Verleih
Anders als an vielen Stellen im Internet zu lesen ist, gibt es in Nicaragua inzwischen in den meisten Surfregionen eine große Auswahl an Surfboard-Rentals. Für 15 US-Dollar am Tag kannst du dir ein passendes Board für jedes Level leihen. Bei längerer Mietdauer liegt der Preise sogar eher bei 10 US-Dollar pro Tag.

Für einen kurzen Surfurlaub von 1-2 Wochen kann es also durchaus günstiger sein, die teils happige Surfboard-Transportgebühr der Airlines zu sparen und dir stattdessen vor Ort ein Surfboard zu leihen.
Die besten Surfspots
Auch wenn du an der gesamten Pazifikküste Nicaraguas ganzjährig surfen kannst, bietet der touristisch erschlossene Südwesten die mit Abstand besten Surfspots für Surfanfänger und Intermediates.
Erfahrene Surfer, die auch in der Trockenzeit auf der Suche nach leeren Lineups sind, werden hingegen eher im Norden des Landes fündig, wo abgelegenen Surfspots mit anspruchsvollen Wellen und nur wenigen Surfern im Wasser nach wie vor keine Seltenheit sind.
Surfregionen im Süden
Wenn dir eine gute surftouristische Infrastruktur mit einer entsprechend großen Auswahl an Surfcamps, Surfschulen und günstigen Board-Rentals wichtig ist und du neben dem Surfen auch mal abends ausgehen willst, ist die Region rund um San Juan del Sur mit dem legendären Sunday Funday wohl am besten geeignet.

Während San Juan del Sur selbst nicht gerade zu den schönsten Orten Nicaraguas zählt, kann sich die landschaftlich abwechslungsreiche Umgebung mit ihren grünen Hügeln und unterschiedlich ausgerichteten Buchten durchaus sehen lassen.
Hier befindet sich auch das wunderschön im Hinterland vom Playa Maderas gelegene Dreamsea Surfcamp Nicaragua, in dem ich im Frühjahr 2025 für eine Woche zu Gast war.
Wenn du auch mit dem Gedanken spielst, die Surfregion San Juan del Sur von einem empfehlenswerten Surfcamp aus zu erkunden, kannst du hier demnächst meinen Erfahrungsbericht über das Dreamsea Surfcamp Nicaragua lesen.
Playa Maderas
Der etwa eine halbe Fahrstunde nördlich von San Juan del Sur gelegene Beachbreak ist die beste Option für Surfanfänger und Intermediates in der Region. Bei High Tide brechen hier an diversen Peaks besonders schöne Wellen über sandigem Untergrund.

Während der oftmals kleinen Swells in der Hauptsaison (Dezember-März) wird das Lineup besonders rund um die High Tide von vielen Surfschulen belagert, sodass es als Free Surfer schon mal eine größere Herausforderung sein kann, eine der begehrten Wellen zu erwischen und ungestört abzureiten.
Bei größerem Swell ändert sich das aber. Dann finden die meisten Surfkurse im strandnahen Weißwasser statt und ein breiter Channel trägt dich neben den Felsen raus ins Lineup, wo dank der stetig wehenden Offshore-Winde oftmals perfekte Left- und Righthander auf dich warten.

Ein paar nette Beachbars und ein Beachvolleyballfeld sorgen dafür, dass sich am Playa Maderas eigentlich immer recht viele Traveller tummeln und für eine lebendige Beach-Atmosphäre sorgen. Auch ein Surfboardverleih mit einigen Anfänger- und Intermediate-Boards befindet sich direkt am Strand.
Vom Casa Oro Hostel im Ortszentrum von San Juan del Surf aus werden täglich fünf Shuttles zum Playa Maderas angeboten. Pro Strecke werden 4 US-Dollar fällig, der Round Trip kostet 7 US-Dollar.
Playa Hermosa
Wer es etwas ruhiger mag, dem dürfte der etwa eine halbe Fahrstunde südlich vonSan Juan del Sur gelegene Playa Hermosa deutlich besser gefallen. Für den Zugang zum weitläufigen Privatstrand wird zwar eine Tagesgebühr von 2,50 US-Dollar fällig, dafür ist das Lineup hier aber auch deutlich leerer als an den anderen Stränden der Region.

Wie an den meisten Beachbreaks Nicaraguas neigen auch die Wellen am Playa Hermosa zum Close Out, zwischen Mid- und High-Tide findest du aber am nördlichen Ende der Bucht einige schöne Peaks mit Wellen, die länger offenbleiben und viele spaßige Ritte ermöglichen.
Bei kleinem bis mittlerem Swell brechen in diesem Bereich wirklich schöne Wellen für Intermedieates, während die weiter nördlich gelegenen Peaks bei größerem Swell eher anspruchsvolle Barrels bereithalten und nur noch erfahrenen Surfer zu empfehlen sind.
Playa Remanso
15 Fahrminuten südlich von San Juan del Sur befindet sich die relativ enge Bucht vom Playa Remanso, die nicht nur vorden teilsstarken Offshore-Winden, sondern auch vor allzu großen Swells einen guten Schutz bietet.
Wenn du als Intermediate-Surfer bei großem Swell auf deine Kosten kommen willst, ist die kleine Bucht vor der Ortschaft El Sucio die beste Wahl. Zwischen Mid- und High-Tide brechen hier ein paar sanfte Wellen, die ideale Lernbedingungen bieten und auch für Soft- und Longboards geeignet sind.
Surfregionen im Zentrum
In Zentral-Nicaragua hast du die Wahl zwischen dem weltbekannten Surferort Popoyo und dem deutlich ursprünglicheren Örtchen Playa Gigante.
Während du am Playa Gigante je nach Swell auch mal etwas längere Fußmärsche in Kauf nehmen musst, um die passende Welle für dein Level zu finden, hält Popoyo in näherer Umgebung nicht nur einen sehr konstanten A-Frame für fortgeschrittene Surfer, sondern auch eine deutlich geschütztere Surfbucht für Anfänger und Intermediates bereit.
Popoyo
Popoyo zählt ohne Frage zu den bekanntesten Surfer-Orten ganz Mittelamerikas. Dabei ist Popoyo gar kein Ort, sondern eine Ansammlung mehrerer kleiner Ortschaften, die rund um den Popoyo Mainbreak in den letzten Jahren entstanden sind.
Popoyo ist zwar kein Partyort, eine Ausnahme gibt es aber: Die drei Mal pro Monat unter dem Namen Popoyos Secret an einem abgelegenen Strand außerhalb der Ortschaft stattfinde Beachparty ist im ganzen Land bekannt und per Shuttle vom Amahula Surf House aus erreichbar.

Ein super Spot für einen entspannten Drink zum Sunset ist der Bus on the beach. Die direkt am Strand gelegene Cocktailbar ist der perfekte Ort, um den Tag mit einem kühlen Toña ausklingen zu lassen und mit dem super freundlichen israelischen Betreiber Ori ein Schwätzchen zu halten.
In Sachen Surfboard Rental kannst du dich von Shaper Cristobal und seiner Frau Odile vom Popoyo Surf Shop im Ortsteil Guasacate sehr gut beraten lassen. Für 15 Dollar am Tag findest du hier eine erstaunlich gute Auswahl an Short- und Midlenght-Boards, die größtenteils in einem sehr gutem Zustand sind.

Während der Popoyo Surf Shop für Intermediates und fortgeschrittene Surfer ideal ist, werden Surfanfänger bei einer der lokalen Surfschulen (z.B. Maikolito Surf School) fündig, die sich direkt an der Beginner Bay befinden. Auch hier liegt die Tagesmiete bei 15 Dollar.
Alle Surfspots in Popoyo haben gemein, dass sie über eine flache Riffplatten laufen, die je nach Jahr und Jahreszeit mal mehr mal weniger mit Sand bedeckt ist.
Popoyo Mainbreak
Der Mainbreak von Popoyo zählt zu den kontantesten Wellen Nicaraguas. Selbst bei kleinem Swell bricht hier fast immer ein nahezu perfekter A-Frame über felsigem Untergrund.
Die schnelle, steile und anspruchsvolle Welle läuft bei jeder Tide, ist bei Low Tide aber besonders shallow. Weil die Popoyo-Locals und andere erfahrene Surfer die Welle oft sehr tief anstarten, ist es am Mainbreak gar nicht so einfach, eine Wellen zu erwischen ohne einem anderen Surfer reinzudroppen.

Etwas entspannter surft es sich am Nachbar-Peak Piedrita – ein relativ kurzer Lefthander, der bei High Tide auf der südlichen Seite der Flussmündung vor einem kleinen Hügel läuft. Piedrita ist nicht so überlaufen wie der Mainbreak und eignet sich an Tagen mit kleinem Swell auch für erfahrene Intermediates. Aber auch hier muss dein Takeoff sitzen. Ansonsten kann es passieren, dass du unsanft auf dem kleinen Felsriff landest, von dem aus die Welle startet und dem der Spot seinen Namen verdankt.
Beginner Bay
Für Surfanfänger und Intermediates brechen in der Beginner Bay die passenden Wellen. Je nach Swell-Größe und Tidenstand bricht entweder ein langer Lefthander entlang der aus Felsen geformten Halbinsel oder einige schöne Left- und Righthander in der Mitte der Bucht.

Weil hier immer wieder felsige Überraschungen auf dich warten können, solltest du auch als Intermediate-Surfer bei einer der lokalen Surfschulen eine Surfstunde buchen. Vor allem, wenn du das erste Mal zum Surfen nach Popoyo kommst.
El Astillero
El Astillero ist ein kleiner Fischerort etwa 20 Fahrminuten nördlich von Popoyo. In El Astillero kannst du zwar nicht surfen, für 60 Dollar bringt dich aber eines der Boot-Shuttles zum wunderbaren Pointbreak Lances Left. Der lange Lefthander bricht relativ mellow über sandigem Untergrund und ist ideal zum Longboarden.
Du kannst die Welle zwar auch zu Fuß erreichen. Der Weg entlang des Strandes, durch die Flussmündung und über die Klippen ist allerdings lang. Auch der Einstieg in den Spot ist je nach Tide nur über Felsen möglich und entsprechend anspruchsvoll.
Playa Grande
Dieser verschlafene Surferort ist noch weitgehend untouristisch und deutlich ursprünglicher als die anderen Surfregionen in Zentral-Nicaragua. Bei dem gleichnamigen Strand handelt es sich um einen von einer Landzunge geschützten Küstenabschnitt, der leider so gut wie nie surfbare Wellen bereithält.
Bei kleinem Swell bleibt dir daher nur der lange Fußmarsch zum Playa Colorado oder du hoffts bei Flut auf ein paar kurze Ritte im Shorebreak des nahegelegenen Playa Amarillo.

Als Unterkunft ist das wunderschön auf einem Hügel über dem Surfspot gelegene Monkey House Hostel zu empfehlen. Von den verschiedenen Terrassen aus und auch vom Yogadeck hast du einen fantastischen Blick über die Küste.
Alternativ kannst du in dem nahegelegenen El Tumbo Hostel übernachten. Hier findest du auch die besten Rental-Surfboards der Region, musst aber in bar bezahlen. Das Hotel Ingigante hat ebenfalls eine gute Auswahl an Boards, die auch mit Kreditkarte zahlbar sind (in Playa Gigante gibt es keinen Geldautomaten).
Die Qualität der Restaurants in Playa Gigante ist überschaubar. Selber kochen lohnt sich also.
Playa Amarillo
Neben den Felsen, auf denen das Monkey House Hostel thront, bricht bei Flut eine schnelle, hohle Welle, die eher für Shortboarder geeignet ist. Sie braucht etwas mehr Swell, um richtig zu funktionieren, ansonsten bricht sie fast immer close out.

An einigen Tagen läuft die Welle aber auch etwas softer. Dann hält sie für Longboarder ein paar spaßige Ritte bereit und wird von den diversen lokalen Surfschulen aus Playa Gigante als Schulungsspot genutzt.
Panga Drops
Deutlich zuverlässiger läuft die etwa 50 Gehminuten weiter nördlich gelegene Riffwelle Panga Drops. Um dir den langen Fußmarsch dorthin zu ersparen, gibt es zwei Alternativen. Allerdings sind beide ziemlich kostspielig.
Entweder du quartierst dich für etwa 100 US-Dollar pro Nacht in einer der Luxus-Unterkünfte direkt am Playa Colorado ein oder du mietest dir für 70-100 US-Dollar von Playa Gigante aus ein Shuttle-Boot.

Allerdings ist der lange Fußmarsch nicht so schlimm wie es vielleicht klingen mag. Du läufst entlang des naturbelasseneren und weitgehend menschenleeren Playa Amarillound kannst den wunderbaren Blick über die tropische Küstenlandschaft streifen lassen.
Am Ziel angekommen, weißt du dann auch, dass sich der lange Weg gelohnt hat. Weil der Spot direkt vor der Gated Community von Iguana liegt und ansonsten eben nur zu Fuß erreicht werden kann, ist das Lineup entsprechend leer.
Zudem ist Panga Drops ein echter Swell-Magnet und dieWellen sind hier immer deutlich größer als an den anderen Spots der Region. Die Welle läuft bei allen Tiden, bei Low Tide ist das Wasser über dem verzweigtem Riff allerdings ziemlich flach.
An Tagen mit kleinem Swell ist der relativ soft brechende Lefthander am Nordende des Spots auch für Intermediates und Longboarder geeignet.
Surfregionen im Norden
Für alle abenteuerlustigen Surfer, die gerne auf Surf-Safari gehen und die teilweise noch weitgehend unbekannten Beach- und Pointbreaks mit einem privaten Surf-Guide entdecken wollen, bietet der Norden des Landes die perfekte Spielwiese.
Ein super Ausgangspunkt, um The Boom und andere erstklassige Wellen im Norden des Landes zu erkunden, ist das auf Surf Guidings spezialisierte Chancletas Beach Resort.
Weniger abenteuerlich und für Anfänger und Intermediates besser geeignet sind die Surferorte Las Peñitas und El Transito. Letzterer lässt sich vom Flughafen Managua aus innerhalb einer Stunde per Shuttle erreichen und bietet sich daher als erster Stopp für deinen Surfurlaub in Nicaragua an.
In Nicaragua Surfen lernen
Eines der Hauptprobleme von Surfkursen in Nicaragua ist, dass es noch bis vor wenigen Jahren keine Möglichkeit für lokale Surflehrer gab, sich von der International Surfing Association (ISA) ausbilden zu lassen. Viele der Surfcoaches in Nicaragua unterrichten daher auch heute noch ohne eine international anerkannte Lizenz.

Daher sind Surfcamps, so wie du sie aus Europa kennst, in Nicaragua immer noch Mangelware. Die Regel sind eher Surfschulen und Surfhostels, die zwar einen Surfboard Verleih anbieten, aber nicht über ein Team an ausgebildeten Surfcoaches verfügen.
Das Dreamsea Surfcamp Nicaragua
Wenn du an professionellen Surfkursen auf internationalem Standard interessiert bist, könnte das auf einer der bewaldeten Hügel bei San Juan del Sur gelegene Dreamsea Surfcamp Nicaragua genau das Richtige für dich sein.
Hier verfügen die Surflehrer über eine ISA-Lizenz und du kannst das Wellenreiten gemeinsam mit anderen surfbegeisterten Travellern erlernen. Das komplett in Eigenregie aus Naturmaterialien angefertigte Dreamsea-Village ist der ideale Ort zum Relaxen und du kannst in wunderschönen Unterkünften im unverwechselbaren Dreamsea Style wohnen.

Auch das hervorragende Essen im campeigenen Restaurant, die Chill Out Areas rund um den Pool und der exotische Sound der Brüllaffen, der aus den umliegenden Wäldern über das gesamte Anwesen schallt, machen diesen Ort zu einem ganz besonderen Fleckchen Erde.
Wenn du vor deinem Rückflug nach Europa noch mal richtig abschalten willst, ist das Dreamsea Surf Camp Nicaragua also definitiv eine gute Wahl.
In Nicaragua Spanisch lernen
Auch wenn du Spanisch und Surfen lernen miteinander verbinden möchtest, wirst du in Nicaragua fündig. In Playa Gigante bietet die Pie de Gigante Spanish School eine super Möglichkeit, direkt am Strand und in Laufnähe zum nächsten Surfspot deine Spanischkenntnisse zu verbessern.

Mein Tipp: An den flat days setzt du deinen Fokus aufs Spanisch lernen und an Tagen mit guten Wellen, buchst du dich in einen Surfkurs ein. So kannst du deinen Aufenthalt in Nicaragua optimal ausnutzen.
Praktische Reisetipps
Trotz der immer mal wieder auftretenden seismischen und politischen Unruhen, ist Nicaragua grundsätzlich ein angenehmes und weitgehend sicheres Reiseland. Die Locals sind gegenüber Touristen super freundlich und es macht wirklich Laune, mit den klapprigen Chicken Bussen von Surferort zu Surferort zu reisen.
Die Lage kann sich aber auch schnell ändern. Daher solltest du vor der Abreise unbedingt noch einen Blick auf die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes werfen.
Visa und Einreisebestimmungen
Als deutscher Staatsbürger benötigst du für einen Aufenthalte von bis zu 90 Tagen kein Visum, musst aber einen noch für 6 Monate gültigen Reisepass dabeihaben. Bei der Einreise musst du dir für ein paar US-Dollar eine Touristenkarte kaufen. Außerdem solltest du ein gültiges Ticket für die Rück- oder Weiterreise (Flug- oder Busticket) vorweisen können.
Anreise
Die meisten Flüge nach Nicaragua erfordern mindestens einen Zwischenstopp, häufig in Städten wie Amsterdam, Miami oder Panama City. Airlines wie KLM, Lufthansa und United Airlines bieten Flüge von verschiedenen deutschen Städten nach Managua. Die gesamte Reisezeit kann je nach Verbindung zwischen 14 und 20 Stunden betragen.
Wenn du in den Südwesten Nicaraguas möchtest (Region San Juan del Sur), kann es Sinn machen, deinen Surfurlaub mit einem Aufenthalt in Costa Rica zu kombinieren. In diesem Fall kannst du einen Flug nach Liberia oder San José buchen und später mit dem Bus nach Nicaragua einreisen. An der Grenze solltest du dich allerdings auf längere Wartezeiten von bis zu drei Stunden einstellen.
Impfungen
Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.
Lokale Transportmöglichkeiten
Das am meisten genutzte Verkehrsmittel in Nicaragua ist der Chicken Bus, ein umgebauter Schulbus, der besonders günstig ist aber weder besonderen Komfort noch einen verlässlichen Fahrplan bietet.
Alternativ kannst du dir mancherorts auch einen privaten Shuttle buchen, der schnellere und komfortablere Transfers zwischen den wichtigsten Touristenzielen ermöglicht.
Wenn du mindestens zu zweit reist und dir somit die Fahrkosten teilen kannst, lohnt sich oft auch die Fahrt mit dem Taxi. Am besten lässt du dir von deiner Unterkunft einen Taxifahrer empfehlen.
Ich bin gerade in Nicaragua und kann noch Salinas Grandes empfehlen (ca. 1,5h von León). Es gibt dort bisher nur 1 Hostel, der Strand gehört dir alleine (bis auf den Hostelbetreiber und vielleicht 3-4 andere Leute, die sich dorthin verirrt haben) und es gibt neben einigen Beachbreaks auch eine schöne Welle an der Flussmündung, die auch mal recht groß werden kann.
Super Tipp für alle Nica-Fans. Danke dafür, Anna!
Werde ich auf meinem nächsten Mittelamerika-Trip definitiv auskundschaften 🙂