Gastbeitrag von Veit
Hallo, mein Name ist Veit. Im Frühjahr 1998 machte ich während meines Sportstudiums den ersten Surfkurs in Frankreich. Seitdem kann man meine Infizierung mit dem Surfvirus wohl als chronisch bezeichnen.
Weil ein Symptom davon ist, dass sich im Laufe der Jahre viel nützliches, wie auch unnützes Wissen ansammelt, habe ich irgendwann beschlossen, auf meinem Blog Precious Ocean darüber zu schreiben.
Schon meine Diplomarbeit im Bereich Sportsoziologie hatte den Titel „Lebensstile und Lebensziele von Wellenreitern im Hinblick auf das Verhältnis von Arbeit und Freizeit“. Folglich versuche ich meinen Lebensstil so anzupassen, dass ich möglichst oft zum Surfen komme. Als freiberuflicher Eventmanager klappe ich meinen Laptop auch schon mal am Strand auf.
Auch in diesem Artikel geht es um den Lebensstil. Der hat sich nämlich bei meiner Freundin und mir vor kurzem geändert: wir surfen nun zu dritt.
„Schwanger!“ Meine Freundin strahlte über das ganze Gesicht und hielt mir den Schwangerschaftstest mit dem blauen Streifen unter die Nase.
Einer der ersten Gedanken (neben der Freude darüber natürlich...), der angesichts der Farbe BLAU einem Vollblutsurfer in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt, ist:
Werde ich noch genug ins Wasser und zum Surfen kommen?
Ich darf Dich vorab schon mal beruhigen: ja, Du wirst.
Du wirst ein paar Kompromisse machen müssen. Aber diese sind es absolut wert. Über unsere Surferfahrungen und die Kompromisse bei einem Surfurlaub mit Kleinkind sowie unsere ersten Surfreiseziele im ersten Elternzeit-Babyjahr schreibe ich in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Früher sah unser gemeinsamer Surfurlaub so aus
- 2 Heute, mit Baby, sieht unser Surfurlaub so aus
- 3 Surfurlaub mit Familie: Elternzeit = Surfzeit!
- 4 Wohin geht Babys erster Surfurlaub?
- 5 Erster Surfurlaub mit Baby: die Algarve
- 6 Zweiter Surfurlaub mit Baby: Fuerteventura
- 7 Die Krönung: ein gemeinsamer Surfurlaub mit Familie & Campervan!
- 8 Ultimative Tipps für deinen Surfurlaub mit Baby
- 9 Surfcamps für Familien
- 10 Fazit zum Surfurlaub mit Familie
Früher sah unser gemeinsamer Surfurlaub so aus
Gemeinsam vor dem Frühstück und kurz vor dem Sonnenaufgang und trotzdem vollends ausgeschlafen aufstehen und erstmal den Surf checken. Wenn die Bedingungen stimmten, eine ausgiebige gemeinsame Frühsurfsession machen.
Danach königlich und in Ruhe frühstücken, danach etwas relaxen und sich dann entweder für den nächsten ‚Dip in’ klarmachen oder einer anderen Freizeitbeschäftigung der freien Wahl widmen. Abends vielleicht noch eine Sunset Session.
Heute, mit Baby, sieht unser Surfurlaub so aus
Je nachdem wie die Nacht war, gelingt es einem oder keinem von uns früh aufzustehen.
Meistens sind wir für jede weitere Schlafminute dankbar (Yeah: 7:30!!). Während einer von uns dann doch mal den Surf checken geht, kümmert sich der andere ums Baby und um das Morgenritual:
Aus dem Schlafanzug raus, Morgenwäsche, Brei fertigmachen. Je nach Surfbedingungen frühstückt man dann entweder gemeinsam oder einer schmeißt sich in die Wellen und der andere füttert und bespielt derweil das Baby.
Wenn eine Surfsession mit einer gemeinsamen Autofahrt verbunden wird, kommt auch noch das Sachenpacken dazu: Neben den Surfequipment packt man die Kindersachen ein:
Sonnenschirm, Sonnenschutz für den Kinderwagen, Strandmuschel, evtl. Spielzeug, Babytasche samt Windeln, Feuchttücher, Sonnencreme, zudem vorbereitete Babykost.
Bis du endlich loskommst, sind oftmals locker 2 Stunden vergangen.
Am Strand wechselt man sich dann ab, einer darf surfen, während der andere sich um das Kleinkind kümmert und aufpasst, dass es nicht zu viel Sonne abbekommt oder sich Sand, Zigarettenkippen oder anderes „interessantes Strandgut“ in den Mund stopft.
Zwischendurch muss für genügend Mahlzeiten gesorgt und natürlich auch der Mittagsschlaf gewährleistet werden.
Die Surfsessions fallen pro Kopf natürlich kürzer aus (du willst seinen Partner ja nicht ewig mit dem Kind alleine lassen) und auch die Anzahl der Surfeinheiten werden ebenfalls weniger.
Ein Vorteil für mich ist sicherlich, dass ich nach fast 20 Jahren auf dem Surfbrett und Reisen in 23 Surfländern mittlerweile etwas gelassener geworden bin, was das Surfen angeht.
Ich konnte auch vorher, ohne Baby, am Meer morgens aufwachen und bei durchschnittlichen Surfbedingungen erstmal noch einen Kaffee oder Tee trinken, bevor ich mich in den Neoprenanzug pellte oder in die Boardshorts stieg. Das ist sicherlich förderlich auch für diese neue Surfreise-Situation.
Das Verrückte aber ist jetzt: mit Kind dürfen die Bedingungen sogar richtig gut sein und du freust dich trotzdem über ein paar mehr Minuten mit Kind am Morgen! Früher hätte jede Verzögerung viel schneller schlechte Laune bei mir verursacht. Heute bist du „stoked“ wenn du jedes neue Babyglucksen, jede neue Regung und jede kleine Albernheit mitbekommen darfst!
Dazu kommt, dass sich die Wahrnehmung in Bezug auf das Meer und die Natur verändert.
Du siehst die Welt wieder durch Kinderaugen!
Als Surfer schätzt man die Natur und spürt, wie gut sie einem tut. Man fühlt sich mit ihr verbunden.
Als surfender Vater oder surfende Mutter potenziert sich dieses Gefühl – ja, das Gefühl wird zur Gewissheit. Dem eigenen Kind den Zugang zur „Mutter Erde“ zu ermöglichen, wird zur Herzensangelegenheit. Mit dem Kind die Wellen beobachten und deren Rauschen zuhören. Die Möwen kreisen sehen. Im Sand nach Muscheln suchen. Mit Kind wirst du wieder selbst zum Kind. Und Zeit erhält eine ganz andere Qualität.
Surfurlaub mit Familie: Elternzeit = Surfzeit!
Und: wie schön das erste Babyjahr sein kann, vor allem, wenn du die Elternzeit nutzen und mit einem ausgedehnten Surfurlaub verbinden kannst!
Zu den Vorzügen staatlicher Förderungen in Deutschland gehört die Elternzeit. Ganze 12 Monate können Eltern sich ganz dem Kind widmen und erhalten Mama bzw. Papa wahlweise Elterngeld und/oder Elterngeld plus.
Abhängig von der Einkommens-, und Berufssituation sowie vom Willen, den eigenen Lebensstil etwas zu minimieren, sind somit eine oder auch mehrere Familienreise(n) über einen längeren Zeitraum möglich. Das haben auch wir als Reise- und Surf Fans natürlich ausgenutzt!
Wohin geht Babys erster Surfurlaub?
Als erstes Reiseziel mit unserem unter einem Jahr alten Kleinkind kam für uns nur Europa infrage.
In der Zeit zwischen dem dritten und elften Lebensmonat unserer Tochter haben wir uns bewusst entschieden, keine Fernreise jenseits des europäischen Kontinents zu machen.
Auch wenn exotische Surfurlaube wie z.B. in Indonesien oder Sri Lanka für uns persönlich reizvoll sind – erst recht, wenn man etwas mehr Zeit hat – ist es doch unzweifelhaft ein größeres gesundheitliches Risiko, das man seinem Kind aussetzt.
Auch das Impfthema kommt hier in die Quere. Neben den Standardimpfungen, die in Deutschland für Kinder von der STIKO empfohlen werden, sind für Fernreiseziele weitere Impfungen vonnöten.
Wir denken, dass man das Immunsystem und den natürlichen Nestschutz des Kindes im ersten Lebensjahr nicht überstrapazieren sollte. Letztlich steht es natürlich jedem offen, eine andere Entscheidung zu treffen!
Erster Surfurlaub mit Baby: die Algarve
Die erste Reise im Alter von 3 Monaten war unsere Tochter bereits eine Flugreise. Es ging an die Algarve, Flughafen: Faro
Warum die Algarve? Abgesehen von den Surfvorzügen der Algarve, die auch Julian auf diesem Blog und in seinem Surfguide Portugal ausführlich beschreibt, bietet die Algarve auch für Babys ganzjährig ein mildes Klima.
Zudem sind die Entfernungen zu den jeweiligen Surfspots nicht so weit. Mit einem Säugling möchte man ewiges ‚The Search’-Herumkurven mit dem Auto weitestgehend vermeiden. Die goldgelben, sandigen Strände rund um Lagos, Sagres und Arrifana sind ideal für ein Aufschlagen eines Sonnenschirmes und einer Strandmuschel.
Und während der eine Elternteil surfen geht, kann der andere auf den Wonneproppen aufpassen. Die stets vorhandenen Strandbars bieten immer einen guten Galão und Pastel de Nata. Und sanitäre Anlagen.
Flugreisen mit Baby, was gibt es zu beachten?
Die meisten Airlines erlauben Flugreisen ab dem achten, manche ab dem 15. Lebenstag. Seit 2012 benötigen auch Kinder unter 6 Jahren einen eigenen Reisepass! Dieser kostet 13 Euro. Die Ausstellung dauert nicht so lange wie bei einem Erwachsenenausweis – wir konnten in Berlin den ausgestellten Ausweis sogar sofort mitnehmen – dennoch solltest du den Ausweis vielleicht nicht auf den letzten Drücker beantragen.
Das Mitnehmen von Kindern unter 2 Jahren ist bei einigen Airlines noch kostenlos, viele nehmen aber mittlerweile eine Pauschale (hier eine Airline-Übersicht). Ein Sitzplatzanspruch besteht bei Kurzstrecken nicht, das Kind muss bei Kurzstrecken auf dem Schoß genommen werden, du erhältst einen entsprechenden Beckengurt.
Kostenlos werden 2 Teile, also z.B. Kinderwagen/Buggy und Babyschale mitgenommen. Wenn du nett fragst, kannst du manchmal die Babyschale samt Baby bis zum Einstieg ins Flugzeug mitführen. Einmal hatten wir Glück und durften diese mit ins Flugzeug nehmen und unseren Liebling auf einem freien Sitz neben uns platzieren. Immer fragen!
EXTRATIPP: Wir empfehlen allen Mamas das Stillen des Säuglings beim Start und vor allem wegen des Druckausgleiches im Landeanflug durchzuführen und entsprechend zu takten. Während des Fluges bietet sich Stehen und Wiegen im Flugzeug-Gang mit Tragetuch oder Manduka an. Hier können sich Mama und Papa natürlich abwechseln ;-).Stewardessen und andere kinderfreundliche Menschen bieten Unterhaltung.
Thema Mietwagen:
Für Babys werden in der Regel keine Sitzschalen von Mietwagenfirmen gestellt, meist werden nur Sitzerhöhungen für ältere Kids oft kostenlos angeboten. Die Babyschale nimmst du daher besser selbst mit.
Unterkunft und Ortswahl
Wir mögen Selbstverpflegungs-Unterkünfte. Auch wenn Resorts oder Ferienclubs mit Kind aufgrund der Kinderbetreuungs-Angebote tatsächlich auf einmal verführerischer werden (wenngleich Kids-Betreuungsprogramme i.d.R. erst ab 3 Jahren starten), bevorzugen wir es autark zu sein.
Einen Super- oder Minimarkt und weitere Infrastruktur in der Nähe zu haben, ist aber für ungeplante, notwendige Besorgungen dennoch praktisch.
Bei der Suche nach der besten strategischen Lage haben wir uns an der Algarve für Carrapateira entschieden. Carrapateira ist ein kleines, verschlafenes Dorf an der Westküste mit einem kleinen Minimarkt und ein paar netten Cafés.
Von hier ist es nicht weit zu den umliegenden Stränden und Surf Spots von Sagres. Auch nach Arrifana kommst du von hier aus mit dem Auto zügig. Neben dem Praia da Bordeira liegt der beliebte Praia do Amado ebenfalls ganz in der Nähe.
Unser gebuchtes Apartment lag in fußläufiger Entfernung zum Praia da Bordeira. Praktisch waren die Wohnküche und die Terrasse mit Raum zum Krabbeln.
Zweiter Surfurlaub mit Baby: Fuerteventura
Klirrekalter Winter mit Baby in Berlin? Och nö.
Unser zweiter Surfurlaub mit Kleinkind ging im Februar nach Fuerteventura.
Auch sich die kanarischen Inseln schon ganz nah an Afrika befinden, bist du nicht nur auf der politischen Landkarte noch in europäischen Gefilden – die gesundheitsrelevanten Voraussetzungen sind ebenso vergleichbar.
El Cotillo: ideal für einen Surfurlaub mit Familie
Der bei Surfern sehr beliebte Fischerort El Cotillo liegt an der Nordwestküste. Er ist in den letzten Jahren touristisch etwas gewachsen – viele neue Unterkünfte und Apartments sind dazu gekommen. Dennoch hat der Ort seinen dörflichen, verschlafenen Charme bewahrt. Zudem ist El Cotillo mit dem Kinderwagen oder mit Kind in der Manduka schnell erkundet und ein gutes Café oder Restaurant findet sich immer.
Wir haben hier eine Unterkunft über AirBnB gebucht. Viele Apartments sind auch bei anderen Portalen gelistet und du wirst schnell fündig. Wichtig war uns auch hier etwas Platz zum Krabbeln, daher haben wir ein Apartment mit Wohnküche und großzügigem Balkon gebucht.
Zum Surfen ist der breite Cotillo Beach die nächste Option. Er ist bei Anfängern und Surfschulen beliebt, aufgrund seiner Close-Out-Anfälligkeit für fortgeschrittene Surfer jedoch selten erste Wahl. Mit Baby lässt sich aber auch hier ein schöner Strandtag verbringen.
Die nördlicheren Strände im Ort sind zwar nicht zum Surfen geeignet, aber sie sind ein Familientraum: Goldgelber Strand und wellenlose kleine Buchten. Schön zum Chillen für die Eltern und Sammeln erster Erfahrungen im Sand für die Kleinen!
Die Surf Spots der North Shore Fuerteventuras sind legendär. Zum Befahren mit Auto und Baby-Kindersitz ist die Strecke zwischen den Surfspots allerdings arg holprig und kein Vergnügen. Also, entweder gaaaanz langsam fahren oder Mama oder Papa machen jeweils mal einen Surftrip alleine hierhin.
Anders verhält es sich mit den Spots von Corralejo und der nördlichen Ostküste, die 20 Asphalt-Minuten von Cotillo entfernt liegen. Hier finden sich gut erreichbare Sandstrände mit Infrastruktur in der Nähe.
Auch die touristisch erschlossene Südküste von Fuerteventura ist natürlich ebenso eine Option für einen Surfurlaub mit Familie (die meisten deutschen Touristen sind hier anzutreffen).
Die Strände sind ein Traum. Die Surfspots im Süden sind jedoch weniger konsistent, und um für einen Tagestrip „mal eben“ vom Norden in den Süden zu fahren, sind die Entfernungen zu weit. Daher entscheidet man sich für einen Surfurlaub mit Baby in der Regel entweder für einen Trip in den Norden ODER in den Süden, wobei wir den Norden bevorzugen.
Unser Familien-Fazit: Fuerteventura mit Kind? Kein Problem!
Die Krönung: ein gemeinsamer Surfurlaub mit Familie & Campervan!
Der dritte Surfurlaub im Babyelternjahr, im Babyalter von 10 Monaten, führte uns wieder – wohin den sonst – nach Portugal.
Auf Empfehlung von Julian mieten wir uns bei Uwe von Hanggtime für zwei Wochen einen T3-VW-Campervan! Da wir den Abschnitt der Costa Prata zwischen Peniche und Porto noch nicht kannten, erkundeten wir diesen Abschnitt auf mobile Weise.
Der Vorteil vom Vanlife in Portugal ist natürlich, dass du besonders in der Nebensaison fast überall ungestört parken und für eine Nacht stehen kannst. Das haben wir natürlich auch gemacht! Mit Baby landet man allerdings dann doch häufiger mal auf einem Campingplatz, wegen der vorhandenen sanitären Anlagen.
Sicherlich war es für das Reisen mit dem Campervan von Vorteil, dass wir bereits die zwei vorherigen Surfreisen mit Baby hinter uns hatten und entsprechend „projektmanagementmäßig“ bei der Bewältigung des Reisealltags eingeübt waren.
Bereits ohne Baby ist ein Leben und Reisen im Campervan oftmals eine Frage der Organisation. Ordnung muss sein, um das Stresslevel niedrig und das Genusslevel hoch zu halten!
Uns hat das Reisen mit Baby im Campervan auf jeden Fall viel Spaß gemacht!
Und wir lieben den T3 Camper, weil er:
Empfehlen möchten wir entlang der Costa Nova den Campingplatz Vaga Splash in Praia da Vagueira. Der kleine Campingplatz direkt hinter den Dünen ist eigentlich ein Water Park mit Rutsche und Pool, aber das macht ihn gerade so charmant.
Du kommst dir hier vor wie in einem amerikanischen Indie Film. Vorteil des Campingplatzes sind die großzügigen Rasenflächen, was gerade für krabbelnde Babys schön ist.
Auch der zwischen dem Atlantik und dem Ria de Aveiro gelegene Ort Costa Nova bzw. Bairro de Pescadores mit seinen typischen bunten Strohscheunen ist reizvoll und lässt sich mit dem Kinderwagen schön erkunden.
Direkt am Eingang zum Surfstrand gibt es eine nette Beach Bar mit Holzterrasse, die vom Sohn des Besitzers des Vaga Splash-Parks geführt wird und selbst ein erfahrener Surfer ist.
Eine weitere tolle Erfahrung mit dem Campervan zu reisen ist es, auf andere Familien zu treffen, die auf gleiche Weise unterwegs sind. Die Kleinen können erste Bande knüpfen und die Eltern sich über ihre Reiseerfahrungen mit dem Campervan austauschen.
Auch der Kontakt zu älteren Rentnerpaaren, auf oder jenseits von Campingplätzen, ist schön, vor allem portugiesische Omas lieben kleine Kinder! Während unserer Trips landete unsere Tochter auf unzähligen altersfleckenbedeckten Armen. Oma und Baby hatten Spaß und Mama und Papa ein paar freie Kaffee-Minuten.
Unser Familien-Fazit: Reisen mit Campervan und Baby? Auf jeden Fall!
Und hier kommen noch ein paar praktische Tipps, die wir dir für deinen Surfurlaub mit Baby oder Kleinkind unbedingt weitergeben möchten:
Ultimative Tipps für deinen Surfurlaub mit Baby
- Wechselt Euch mit dem Surfen und der Betreuung fair ab und übertreibt es nicht mit der jeweiligen Aufenthaltssauer im Wasser. Ermöglicht Euch gegenseitig, dass ihr auf euren Spaß am Surfen kommt – auch abhängig von tageszeitenbedingten Surfbedingungen!
- Packt clever und minimalistisch. Ja, mit Baby muss man natürlich ein paar mehr Sachen mitnehmen, aber auch in diesem Falle kann man sich reduzieren (müssen wirklich alle Spielsachen mit in den Surfurlaub oder sind die Muscheln am Strand nicht viel schöner?)
- Viele Apartmentanbieter bieten Babybetten an. Wenn ihr doch ein Bett Mitnehmen möchtet, bieten sich für die ganz Kleinen die sogenannten Pop Up-Reisebetten an, die Bett und Strandmuschel in einem sind.
- Haltet Ordnung und habt stets auf dem Schirm, was ihr mitnehmen müsst! Auf dem Weg zum Surfstrand 3 x Sachen zu vergessen und nochmal ins Apartment zurückrennen zu müssen, macht keinen Spaß und versaut Euch die Urlaubsstimmung.
- Reist langsam und seid nicht zu ehrgeizig mit „The Search“ und beim Zurücklegen von Tagesreisedistanzen. Babys brauchen manchmal länger, um sich an veränderte Umgebungen zu gewöhnen. Auch wenn Euer Baby Zuhause in Eurer Wohnung noch um Punkt 12 Mittagsschlaf gehalten hat, heißt das noch lange nicht, dass es im Surfurlaub auch so klappt. Zur Beruhigung: Zuhause ist trotzdem auch immer dort, wo Mama und Papa sind.
- Wenn’s ansonsten mal wieder länger dauert: Bleibt entspannt. Ein Baby hat keinen An- und Ausschaltknopf. Es pfeffert seine schönen wie unschönen Launen ungefiltert raus, macht manchmal unerklärliche Dinge oder wird aus dem Nichts krank. Akzeptiert, dass die Planungen für den Surftag sich manchmal ändern. Nehmt’s mit Humor und liebt Euer Kind bedingungslos!
Surfcamps für Familien
Familien, die sich entscheiden, ihren Surfurlaub gemeinsam mit ihren Kindern zu verbringen, sind längst keine Ausnahm mehr. Entsprechend haben inzwischen auch diverse Surfcamps ihr Angebot auf die Bedürfnisse junger Familien ausgeweitet.
Ein gutes Beispiel dafür ist das elementsurf Surfcamp in Nordspanien. Das im wunderschönen Naturpark Oyambre und in unmittelbarer Strandnähe gelegene Surfcamp ist ein wahres Paradies für surfende Familien.
Das Angebot für Familien mit Kleinkind oder Baby kann sich aus den folgenden Gründen sehen lassen:
Fazit zum Surfurlaub mit Familie
So etwas wie „Endless Summer Feeling“ kommt mit dem Baby in der Elternzeit auf, die man als Surfer unbedingt mit ausgedehnten Surftrips verbinden sollte!
Bei einem Surfurlaub mit Familie musst du natürlich, was die Flexibilität angeht, ein paar Kompromisse machen. Die Surfsessions werden kürzer und ihr müsst euch anders organisieren. Planungen für den Surf-Tag sind wichtig, können aber auch komplett obsolet werden, wenn Baby es grad nicht so will oder kann.
Was ihr lernt oder lernen müsst ist Gelassenheit!
Wir haben für uns das Gefühl, in einem neuen schönen (Surf-)Lebensabschnitt angekommen zu sein! Die intensive Besinnung auf das Meer und die Natur ist eine wundervolle Erfahrung für beide Seiten: für die Eltern und für das Baby. In diesem Sinne freuen wir uns auf weitere Baby- und Kindersurfabenteuer in der Zukunft!
Darüber werde ich sicherlich auch auf meinem Surfblog schreiben: Besuche mich gern auf preciousocean.com
Einen weiteren lesenswerten Erfahrungsbericht über die Kombi aus Surfen und Elternzeit findest du beim nordsurf-syndikat.
Und wenn du dich für einen Familien-Surftrip im Campervan inspirieren lassen möchtest, wirst du in diesem Bericht vom Bluemag fündig.
Dank für die vielen Tipps!
Unser Nachwuchs soll in den nächsten 14 Tagen kommen, wir freuen uns schon riesig!
Es ist klasse zu sehen, dass wir vom Reisen auch mit Baby nicht absehen müssen. Wir planen mit unserem T6 auch schon eine erste Tour irgendwann im späten Herbst.
Grüsse aus der Schweiz!
Spannender Beitrag! Bei uns ist es zwar noch nicht soweit, trotzdem ist es definitiv ein Thema, worüber wir uns auch schon oft unterhalten haben. Deshalb finde ich es beruhigend zu hören, dass keiner von euch aufs Surfen verzichten muss. Viel Freude weiterhin!
Hallo Simon, vielen Dank für Deinen Kommentar! Auch eine Tochter, wie schön! Na, dann wird 2018 ja ein spannendes Jahr für Euch! Viel Spaß bei Euren gemeinsamen, ersten Entdeckungstouren!
Hallo Veit, hallo Julian, ein bisschen verspätet, aber besser spät als nie. Vielen Dank für den ausführlichen Erfahrungsbericht. Als werdender Papa habe ich mir auch schon die ein oder anderen Gedanken gemacht wie, wo und wann man mit dem künftigen Winzling in die Wellen springt. Das waren sehr interessante Einblicke und gute Tipps.
Bin schon sehr gespannt und freue mich riesig meiner Tochter Skateboarden, Snowboarden und Surfen beizubringen.