Tanzen, Kopfschütteln, Springen – was nach unkoordinierter Cool down-Phase nach dem Surfen klingt, ist nichts anderes als Wasser aus dem Ohr zu bekommen. Bleibt es nämlich im Ohr, kann das zu ständigen Entzündungen führen.
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Kaltwasser bereitet Probleme
Kaltes Wasser im Ohr und das über mehrere Stunden; deine Ohren müssen ganz schön was aushalten während du deiner Leidenschaft folgst. Nach längerer Zeit im Wasser wird deine Haut spröde und durchlässig. Das hat zur Folge, dass sie ihre Schutzfunktion verliert und mehr in deinem Ohr hängenbleibt als es sollte.
Nach dem Surfen schüttelst du kräftig den Kopf, um alles Wasser herauszubekommen. Aber nicht nur, wenn du in kaltem Wasser unterwegs bist, sondern grundsätzlich. Auch wenn kaltes Wasser eher Entzündungen hervorruft, kann warmes Wasser ebenfalls dazu beitragen, dass du dich mit Ohrenschmerzen plagen musst. Ursächlich sind in diesem Fall aber eher Keime.
Surfer’s Ear kommt schleichend
Von heute auf morgen entsteht es nicht, das Phänomen Surfer’s Ear. Im Prinzip bedeutet es, dass deine Gehörgänge sich immer mehr verengen, weil durch das ständige Eindringen von Wasser die kleinen Knochen unnatürlich zu wachsen beginnen.
Das hat zur Folge, dass nach dem Surfen noch mehr Wasser in deinem Ohr bleibt. Ignorierst du die Entzündungen weiterhin, kann irgendwann eine Schwerhörigkeit dazukommen oder im schlimmsten Fall ein gestörter Gleichgewichtssinn.
Betroffen sind vor allem Surfer, die gerne in Kaltwassergebieten unterwegs sind.
Du hast nun zwei Möglichkeiten: entweder bekommst du nach dem Surfen das Wasser aus deinem Ohr oder du lässt es erst gar nicht hinein.
Herausbekommen ist wie gesagt mit Kopfbewegungen verbunden, da sich im Inneren Gehörgänge befinden und die ähneln einem Labyrinth. Andere wiederum schwören auf Trockenföhnen.
Surfer’s Ear mit Ohrstöpsel & Co vorbeugen
Die bessere Alternative ist allerdings, wenn du deine Ohren schützt. Eine Haube ist besser als gar nichts, aber spezielle Ohrstöpsel sind absolut dicht. Hier hast du die Wahl zwischen Modellen, die gar nichts hineinlassen (leider auch keine Geräusche) oder solche, mit denen du am Strand noch Gespräche mitverfolgen kannst.
Ein guter Kompromiss zwischen Schutzfunktion gegen eintretendes Wasser und Durchlässigkeit von Geräuschen, sind die aus Silikon gefertigten Earplugs vom schwedischen Branchenführer Surfears.
Wenn du lieber auf eine maßgeschneiderte Lösung setzt, die exakt an die Form deines Gehörgangs angepasst ist, kann ich dir auch den individuell angefertigten Gehörschutz des österreichischen Hersteller EARWEAR empfehlen.
Eine Übersicht der verschiedenen Anbieter findest du in dieser Review.
Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du außerdem nach dem Surfen spezielle Tropfen, wie etwa das Ohrenspray von Normison verwenden. Diese beugen auch Entzündungen vor, die durch Keime entstehen.
Hattest du erst einige wenige Erlebnisse mit diesen Ohrenschmerzen, brauchst du dir noch keine Sorgen machen, dass du an einer Gehörgangsexostose leidest, wie das Surfer‘s Ear in der Fachsprache genannt wird.
Spätestens wenn sich diese Symptome häufen, solltest du dir aber Gedanken darüber machen, deine Ohren während des Surfens zu schützen. Behoben werden kann diese Erkrankung nämlich nur durch eine aufwendige Operation, die extrem unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringt.
Manche Surfbegeisterte müssen sich alle paar Jahre zum HNO-Arzt begeben, um die ständigen Wucherungen entfernen zu lassen und damit hinterher alles gut verheilen kann, fällt das geliebte Hobby für ein paar Wochen aus. Ich nehme an, dass das keine Option für dich ist, weil du das Meer und die Wellen liegst und nicht darauf verzichten willst.
Wasser im Ohr: Probleme auch bei Flugreisen
Ein weiteres Problem, das im Zusammenhang mit verengten Gehörgängen auftreten kann, sind Probleme mit dem Druckausgleich beim Fliegen.
Gerade bei Start und Landeanflug muss der Körper die sich schnell verändernde Höhe ausgleichen und je verengter die Gehörgänge sind, desto länger halten die Begleiterscheinungen an. Mitunter sogar ein paar Tage und das trübt wiederum die Freude am Surfen.
Fazit
Wasser im Ohr, Ohrenschmerzen und Probleme mit dem Druckausgleich beim Fliegen. Die ersten Anzeichen für das sogenannte Surfers Ear kommen auf leisen Sohlen daher. Doch du solltest sie ernst nehmen!
Wenn du häufig in kaltem Wasser (< 18 Grad) surfen gehst und auch Stunden nach der Session noch regelmäßig Wasser im Ohr hast, solltest du unbedingt einen HNO Arzt aufsuchen. Zusätzlich empfehle ich dir, speziell für Surfer angefertigten Ohrenschutz sowie desinfizierende Ohrentropfen- oder Spray zu verwenden.
Ansonsten riskierst du, schon in mittlerem Alter schwerhörig zu werden oder sogar, einen kompletten Hörverlust zu erleiden, der sich nur noch durch einen operativen Eingriff abwenden lässt.